Diözese Graz-Seckau gibt sich neue Struktur

Von 50 Seelsorgeräumen aus soll die kirchliche Arbeit der Diözese Graz-Seckau künftig organisiert werden, wobei Priester und Laien zusammenarbeiten sollen. Hintergrund der Strukturreform ist nicht zuletzt der Priestermangel.

Die steirische katholische Kirche befindet sich im Umbruch: Mit 1. September wurden die Dekanate, in denen bisher mehrere Pfarren zusammengefasst waren, aufgelöst.

Ab September 2020 soll die Kirche in der Steiermark dann eine neue Struktur haben: Von 50 Seelsorgeräumen aus will man die kirchliche Arbeit organisieren, wie der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl im Rahmen der seit Sonntag laufenden Pfarrerwoche auf Schloss Seggau bei Leibnitz am Dienstag ankündigte.

Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen

Man habe darauf geachtet, welche Pfarren gut zusammenpassen und sich mitunter an der Gemeindestrukturreform von 2015 orientiert, so Generalvikar Erich Linhardt: „Ein Team von Haupt- und Ehrenamtlichen, Frauen und Männern, soll auf alle Pfarren in diesem Raum hinschauen, auch auf sogenannte Kirchorte, die sich noch entwickeln werden - und es soll darauf schauen, dass keine Pfarre, auch nicht die kleinste, zu kurz kommen könnte.“

Bischof Wilhelm Krautwaschl und Generalvikar Erich Linhardt präsentierten die neue Struktur

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Bischof Wilhelm Krautwaschl und Generalvikar Erich Linhardt präsentierten am Dienstag die neue Struktur

Vereinfacht gesagt sollen die Verantwortlichen in den Seelsorgeräumen alle Formen kirchlichen Lebens im Blick haben: ob Eltern-Kind-Gruppe, Pfarrkindergärten oder Sozialeinrichtungen. Darüber hinaus sollen sie Aktivitäten von Gottesdiensten über Eucharistiefeiern bis hin zu Maiandachten koordinieren.

„Wir wollen den Priester wieder als Priester stärken“

Dabei gehe es auch um eine Entlastung der Priester, so Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl: „In den letzten Jahren und Jahrzehnten ist die Kirche in ihren Lebensäußerungen zunehmend mit den Amtsträgern in der Kirche verbunden gewesen - und am Ende war es der Pfarrer, der alles entschieden hat. Ich glaube, das ist eine Nicht-Entsprechung dem Evangelium gegenüber: Wir wollen den Priester wieder als Priester stärken - natürlich braucht es einen Pfarrer für die Pfarren, aber es geht nicht darum, bloß eine Situation im Blick zu haben, sondern den Lebensraum der Menschen.“

Die Pläne wurden den Pfarrern am Dienstagnachmittag präsentiert. Die bereits eingerichteten Pilotseelsorgeräume sollen Anfang 2019 evaluiert werden.

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