Schilderwald: FPÖ fordert Erhebung auf Straßen

Der Bestand an Verkehrsschildern auf den steirischen Straßen soll erhoben, unnötige Verkehrstafeln sollen entfernt werden – so die Forderung der FPÖ. Auch ein Verkehrsexperte hält das für eine sinnvolle Maßnahme.

Alleine auf den steirischen Landesstraßen stehen etwa 85.000 Verkehrsschilder - nicht aus Jux und Tollerei, sondern im Sinne der Verkehrssicherheit, betont Verkehrslanderat Anton Lang (SPÖ). Doch je mehr Schilder stehen, desto weniger wird insgesamt wahrgenommen, sagen Verkehrsexperten.

Verkehrsexperte: „Durchforstung sinnvoll“

Kurt Fallast vom Institut für Straßen und Verkehrswesen an der Technischen Universität Graz und Geschäftsführer des Ingenieurbüros Planum hält nicht wenige Verkehrsschilder für überflüssig - sie würden den Verkehrsteilnehmer nicht nur ablenken, „er wird manchmal durch Verkehrsschilder entmündigt und verlässt sich eigentlich immer darauf, wenn es wo gefährlich oder unübersichtlich wird, dann gibt es ohnehin ein Schild. Also da ist eine Durchforstung ganz sicher sinnvoll."

Viele Verkehrsschilder am Straßenrand

ORF

Laut Fallast gibt es auch Verkehrsschilder, die gar nicht mehr der Verordnung entsprechen, etwa wenn sie nach einer Baustelle nicht wieder an der richtigen Stelle aufgestellt wurden und: „Viele Halteverbote, Parkverbote, Ladetätigkeiten sind oft nachträglich mit irgendwelchen Zusatzschildern versehen worden, das betrifft weitgehend das Gemeindestraßennetz."

Bestandsaufnahme gefordert

Die steirische FPÖ fordert vom Verkehrslandesrat nun eine Bestandsaufnahme der Verkehrsschilder und brachte einen entsprechenden Antrag im zuständigen Landtagsausschuss ein, sagt FPÖ-Verkehrssprecher Erich Hafner: „Eine Evaluierung und eine Notwendigkeit der ausgeschilderten Gebote und Verbote auf steirischen Landesstraßen, das ist uns einmal sehr wichtig, dann kann man sagen, welche sind überhaupt unbedingt notwendig, gegebenenfalls dann auch die Reduzierung dieser."

Werbetafeln auch Sicherheitsproblem

Die Stadt Leoben beauftragte den Verkehrsexperten Kurt Fallast mit der Durchforstung der kritischen Stellen, um den Schilder-Wildwuchs einzudämmen: „Die haben hier sehr verantwortungsbewusst gehandelt in Hinblick auf die Verkehrssicherheit. Wir sind gerade dabei, diesen Bericht abzuschließen“, so Fallast.

Ein großes Sicherheitsproblem seien aber nicht nur Verkehrsschilder, sondern auch Werbetafeln, bewegte und beleuchtete Reklametafeln oder andere Hinweisschilder: Sie würden Verkehrsteilnehmer von den wirklich wichtigen Schildern und Hinweisen ablenken.