Sorgen zum 150. Geburtstag der GKK Steiermark

Die Steiermärkische Gebietskrankenkasse feiert am Mittwoch ihr 150-jähriges Bestehen - überschattet von der geplanten Zusammenführung der Gebietskrankenkassen. Die GKK befürchtet Geldabflüsse und Jobverluste.

Die Bundesregierung erwartet sich von der Reform der Sozialversicherungsträger eine Effizienzsteigerung und mehr Sparsamkeit. Die Verantwortlichen der steiermärkischen Gebietskrankenkasse hingegen massive Nachteile für das Land.

Steirisches Geld könnte nach Wien abfließen

Gibt es die GKK, wie derzeit geplant, ab 2020 nicht mehr, dann sei zu befürchten, dass steirisches Versicherungs-Budget abfließe, sagte GKK-Obmann Josef Harb: „Ja ganz definitiv, der vorliegende Gesetzesentwurf ermöglicht das, die Zusage der Bundesregierung reduziert sich auf die Beiträge, die wir direkt einheben, aber alle anderen Mittel, die für die Gesundheitsvorsorge zur Verfügung stehen, sind offen, hängen in der Luft und ich muss davon ausgehen, dass davon auch Gebrauch gemacht werden wird.“

Arbeitsplätze in Gefahr?

Harb bezog sich hier etwa auf Selbstbehalte für Heilbehelfe oder auch Rezeptgebühren. Aber auch der Wirtschaft im Land würden Nachteile drohen, so Harb: „Da spreche ich von unseren Geschäftspartnern, Vertragspartnern, von über 2.100 im Land, da gibt es viele Leistungen wie Bandagisten, die für uns lokal tätig sind. Wenn ich davon ausgehe, dass die Vertragshoheit in Wien ist und zentral ausgeschrieben wird - oder sogar zu europaweiten Ausschreibungszwängen kommen könnte - dann kann ich mir schwer vorstellen, dass dann die steirischen Anbieter noch zum Zug kommen und das bedeutet relativ schnell den Verlust von Arbeitsplätzen.“

Durch die Zusammenlegung würden aber auch die Strukturen zu groß, denn wenn zentral mehr als sieben Millionen Versicherte verwaltet würden, dann bestünde die Gefahr, dass regionale Qualität verloren ginge, sagte die Direktorin der steiermärkischen Gebietskrankenkasse Andrea Hirschenberger. Die Begutachtungsfrist für den Gesetzesentwurf zur Krankenkassenreform endet übrigens diese Woche.

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