Deutschförderung: Lösung für „Problemschulen“

Die Kürzung der Förderstunden für den Deutschunterricht hat vor den Sommerferien für heftige Diskussionen gesorgt. Für sogenannte Brennpunktschulen mit einem Migrantenanteil von 90 Prozent gibt es nun eine Lösung.

Der Bund strich vor einigen Monaten den Integrationstopf, aus dem ein Großteil der Deutschförderstunden finanziert wurde - insgesamt hätte das für das laufende Schuljahr in der Steiermark 40 Lehrerposten weniger bedeutet.

Hoher Bedarf vor allem an Brennpunktschulen

Zwar geht der Bedarf an Deutschförderung in den Pflichtschulen laut den aktuellen Zahlen des Landesschulrates zurück - steiermarkweit von 1.600 auf 1.200 Schüler, die aktuell speziell gefördert werden müssen -, dieser Befund ist für die sogenannten Brennpunktschulen in den Grazer Bezirken Gries oder Lend aber nur ein schwacher Trost: Hier können Schüler oft mehrheitlich dem Unterricht nicht folgen, weil ihre Deutschkenntnisse nicht ausreichen.

Trotz knapper Ressourcen konnte nun eine Lösung gefunden werden, der die Direktoren zustimmten, sagte Hermann Zoller, pädagogischer Leiter im Landesschulrat Steiermark: „Natürlich wünschen sich die Direktoren immer mehr Stunden an Förderung, das ist verständlich, aber es ist letztendlich gelungen, besondere Härtefälle hintanzuhalten.“

Mehr Lehrer, kleinere Schülergruppen

Konkret stellt das Land 20 zusätzliche Lehrerposten bereit, außerdem soll keine der eigenen Deutschförderklassen aus mehr als 15 Schülern bestehen. „In der Praxis ist es so, dass für gezielten Deutschunterricht 15 Stunden vorgesehen sind. In den Pausen, im Sportunterricht, in bildnerischer Erziehung, sind die Kinder beisammen, und hier findet der Unterricht gemeinsam statt. Aber wir wollen 15 Stunden für möglichst kleine Gruppen, damit der Spracherwerb einigermaßen sichergestellt werden kann“, so Zoller.

Schüler kommen ohne Frühstück oder gar nicht

Die Deutschförderung ist für das laufende Schuljahr gesichert. Die Probleme an sogenannten Brennpunktschulen sind aber weitreichender, auch das meldeten die Direktoren dem pädagogischen Leiter im Landesschulrat, so Zoller: „Weil das natürlich Schulen sind, wo aufgrund der sozialen Situation Kinder zum Beispiel ohne Frühstück in die Schule kommen, dem Unterricht fernbleiben oder verhaltensauffällig sind. Dazu kommt, dass sehr viele Kinder in der Klasse sind - im Gegensatz zu ländlichen Schulen -, und das bereitet oft mehr Probleme.“

Zweitlehrer, Sozialpädagogen und Schulpsychologen wären hier eine Hilfe, doch dafür würden die Ressourcen - ohne Unterstützung des Bundes - nicht reichen, betonte Zoller.