Sommerzeit: Folgen für den Wintertourismus

In der Nacht auf Sonntag werden die Uhren auf die Winterzeit zurückgestellt. 2019 könnte sich Österreich für die ewige Sommerzeit entscheiden - und das hätte auch Folgen für den Wintertourismus.

Geht es nach EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker könnte in der Nacht auf Sonntag zum letzten Mal an der Uhr gedreht werden: Exakt um 3.00 Uhr früh werden die Uhren auf die Winterzeit - also auf 2.00 Uhr - zurückgestellt. 2019 soll dann jeder Staat selbst entscheiden, ob er die ewige Sommer- oder Winterzeit haben möchte. Innerhalb der EU mehren sich kritische Stimmen, konkrete Auswirkungen einer einheitlichen Zeit werden diskutiert. Führt Österreich etwa die ewige Sommerzeit ein, bleibt es am Abend auch im Winter länger hell, in der Früh allerdings länger dunkel.

„Lösung, die umsetzbar wäre“

Am 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres, wird heuer in Schladming die Sonne noch um 7.50 Uhr aufgehen. Entscheidet man sich für die ewige Sommerzeit, dann würde es in den steirischen Schigebieten bis kurz vor 9.00 Uhr finster bleiben. Während die ersten Schifahrer bereits gegen 8.30 Uhr in der Gondel sitzen, würden sie in diesem Fall wohl noch frühstücken, vermutet Mathias Schattleitner, Geschäftsführer der Urlaubsregion Schladming-Dachstein.

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„Unsere Gondel der 4-Berge-Skischaukel sperrt in der Regel um 8.15 Uhr auf und wenn man bedenkt, dass die Sonne dann erst um 8.50 Uhr aufgeht, dann hat man ein gewisses Delta, wo es noch sehr finster ist - und da kann man vermutlich auch nicht Schifahren, wobei man sagen muss: Es gibt ja schon Betriebszeiten - vor allem nach hinten hinaus - wo man bis Ende Jänner nur bis 16.15 fährt und Ende Jänner schon bis 16.30 Uhr“, so Schattleitner. Den Liftbetrieb später zu starten und dann am Nachmittag länger zu fahren - das wäre eine Lösung, die umsetzbar wäre, so Schattleitner.

Eine Stunde für die Gastronomie

Der spätere Beginn des Schitags hätte auf die Beherbergungsbetriebe kaum Auswirkungen, meint Hans Spreitzhofer, Obmann der Hotelleriebetriebe in der steirischen Wirtschaftskammer: Wenn es abends länger hell ist, habe man in der Gastronomie eine Stunde mehr zur Verfügung, um Umsätze zu machen: „Wenn einer zum Beispiel um 17.00 aufhört, zu arbeiten und es ist schon finster, hat er wahrscheinlich weniger das Bedürfnis noch wo einzukehren und ein Bier zu trinken - oder andere Konsumationen zu tätigen, als wenn noch heller Tag ist.“

Eine österreichweite Umfrage der Wirtschaftskammer hat übrigens ergeben, dass sich heimische Tourismusbetriebe - wenn sie sich für eine Zeit entscheiden müssten - die ewige Sommerzeit bevorzugen würden.

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