Stift Rein: Neuer Abt gesegnet

Im Zisterzienserstift Rein bei Graz ist am Sonntag Pater Philipp Helm zum neuen Abt gesegnet worden. Der 47-Jährige wurde Ende September vom Konvent zum Nachfolger von Abt Christian Feurstein gewählt.

Abt Philipp Helm ist der 58. Abt des ältesten Zisterzienserklosters der Welt. Sein Vorgänger Christian Feurstein hatte sich im März 2015 aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen und erlag zwei Jahre später seiner Erkrankung - mehr dazu in Stift Rein: Altabt Christian Feurstein gestorben (13.32017). Seither waren die 15 Reiner Mönche auf der Suche nach einem Nachfolger.

Abt Stift Rein Philipp Helm

Gert Neuhold Sonntagsblatt

Abt Philipp Helm

„Constans in bonum - beharrlich im Guten“, lautet der Leitspruch des im Jahr 1971 nördlich von Graz geborenen neuen Reiner Abtes. Philipp Helm war selbst Schüler des Stiftsgymnasium Rein und trat nach der Matura in das Noviziat im Stift ein. Nach der Ablegung der zeitlichen Gelübde 1990 begann Helm sein Theologiestudium im internationalen Priesterseminar Canisianum in Innsbruck. Die ewige Profess legte er 1993 ab, 1996 wurde er im Stift Rein zum Priester geweiht. Danach war er in vielen Reiner Pfarren als Kaplan, Provisor und Moderator tätig. Seit 2006 war Abt Philipp Helm Pfarrer von Rein und Expositus von Maria Straßengel, seit 2013 Pfarrer von Rein sowie Moderator des Pfarrverbandes Rein-Gratwein-Maria Straßengel.

Segnung durch Bischof Krautwaschl

Obwohl die Amtseinsetzungsfeier landläufig als Abt-Weihe bezeichnet wird, handelt es sich in Wirklichkeit um eine Benediktion, also Segnung. Im Zuge der Segensfeier wurden dem neuen Abt die Ordensregeln und seine Insignien überreicht: Zu diesen Amtszeichen zählen der Abtstab, die Inful (Bischofsmütze) und der Abtring. Das Brustkreuz (Pektorale) und das Pileolus (runde Kopfbedeckung) erhielt Helm bereits unmittelbar nach der Wahl - mehr dazu in Stift Rein wählte Philipp Helm zu neuen Abt (24.9.2018).

Philipp Helm

ORF

Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl nehm die Benediktion vor, Alt-Bischof Egon Kapellari hielt die Predigt. Kapellari betonte, dass nicht nur die wechselvolle Geschichte des Stiftes und seine Dank einer gelungenen Sanierung weithin sichtbare Schönheit und Strahlkraft ein Symbol für die Lebendigkeit der Orden seien, sondern speziell auch die Gemeinschaft der Mönche von Rein um den neuen, jungen Abt Helm.

„Starkes Symbol“ für Lebendigkeit des Ordenslebens

Die lange Geschichte könne somit als ein „starkes Symbol“ für die bleibende Lebendigkeit des Ordenslebens gesehen werden, aber auch als Symbol für die „katholische Weltkirche als Haus aus lebendigen Steinen“ betrachtet werden - ein Symbol, „das in der bleibenden Spannung zwischen alt und neu weder einem überängstlichen Bewahren noch einem hastigen Erneuern einfach Recht gibt“, so Kapellari.

„Ein Haus von Menschen für Menschen“

Das Stift sei „aufgrund seiner Geschichte herausgefordert zu einer katholischen Synthese und ausgestattet mit vielen Möglichkeiten dazu“. So sei Rein nicht nur ein „Haus für Gott und mit Gott“, sondern zugleich auch „ein Haus von Menschen für Menschen“ - seien dies „tief im Glauben Verankerte“, „Gottsucher“ oder „Zweifler“, so Kapellari in seiner Predigt - mehr dazu in Stift Rein: „Abtweihe“ Symbol für Ordens-Lebendigkeit (religion.ORF.at).

Ältestes Zisterzienserkloster der Welt

Stift Rein ist das älteste durchgehend bewohnte Zisterzienserkloster der Welt - mehr dazu in Stift Rein - ein Stück steirische Geschichte. Der Konvent zählt zurzeit 15 Zisterziensermönche, die rund ein Dutzend Stiftspfarren betreuen; das Stift betreibt zudem das einzige Gymnasium im Bezirk Graz-Umgebung.

Stift Rein

P. Martin Höfler

Das Stift wurde 1129 - noch zu Lebzeiten des wichtigsten Heiligen des Ordens, Bernhard von Clairvaux (1090-1153) - gegründet. Gestiftet durch Markgraf Leopold I. von Steyr, kamen die ersten Mönche aus Ebrach in Franken. Reiner Mönche gründeten im Laufe der Jahrhunderte vier Tochterklöster, darunter Sittich (Sticna) in Slowenien (1138), Wilhering bei Linz (1146), das Neukloster in Wiener Neustadt (1444) und Schlierbach in Oberösterreich (1620). Rund 10.000 Besucher kommen jährlich in das Kloster nahe Graz, um einen Blick „hinter die Klostermauern“ zu werfen.

Link: