Startschuss für Zukunftsprozess „2030+“

Mit dem Zukunftsprozess „Steiermark 2030+“ sollen Antworten auf Fragen zum zukünftigen Leben der Steirer gefunden werden. Initiiert wurde der Prozess von SPÖ-Chef Michael Schickhofer - Auftakt war Montagabend in Graz.

„Wie wollen wir im Jahr 2030 leben?“ oder „Wie sieht die Zukunft des Landes aus?": Mit Fragen wie diesen sollen sich in den nächsten Wochen und Monaten möglichst viele Steirer beschäftigen, wenn es nach den Vorstellungen von Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) geht. Schickhofer ist in der Landesregierung für die Regionen zuständig und rief den Zukunftsprozess „Steiermark 2030+“ ins Leben.

Vorstellungen über das Leben von morgen

Vor etwa 400 Zuhörern skizzierte Schickhofer Montagabend in der Grazer Stadthalle seine Vorstellungen so: „Was ich mir wünsche ist, dass wir die Ideen der Welt in unsere Steiermark holen und sie gemeinsam für die Zukunft nutzbar machen. Und denken wir gemeinsam nach, was unserem Leben gut tut, denn es gibt eine zentrale Frage, die hinter allen steht: Wie wollen wir morgen leben?"

Als Impulsreferent sprach der Zukunftsforscher Matthias Horx über sogenannte Megatrends. Er machte klar, welche Voraussetzungen umsetzbare Zukunftsvisionen haben müssten: „Eine Vision muss uns berühren. Sie muss uns die Möglichkeit geben, die Welt mit anderen Augen zu sehen, die richtigen Fragen zu stellen, weil Fragen öffnen den Horizont, und sie muss die Klischees vermeiden, die immer allzu nahe liegend sind."

Warnung von Zukunftsforscher Horx

Horx gratulierte den Veranstaltern zum Willen, eine Positionierung anzugehen, sprach aber auch eine Warnung aus: „Ich bin ziemlich viel bei Zukunftsprozessen dabei, auch bei Unternehmen. Immer wenn da jemand nichts mehr einfällt, startet er einen Zukunftsprozess, gibt einer Werbeagentur einen Auftrag, und dann kommt ein schöner Katalog mit u.a. Schlagwörtern wie Nachhaltigkeit heraus - und dann passiert nichts, und man bleibt lieber dort, wo man gerade ist.“

SPÖ und ÖVP stehen hinter Projekt

Dass SPÖ und ÖVP hinter dem Projekt und dem Zukunftsprozess stehen, machten die Klubobleute der beiden Parteien, Hannes Schwarz und Karl Lackner, klar. Konkret sollen jetzt bis Ende des Jahres bestehende Strategien und Maßnahmen analysiert werden. Veranstaltungen in den Regionen und eine Bürgerbefragung sollen folgen, bevor es dann im Sommer 2019 zu einem Beschluss der Landesregierung mit konkreter Umsetzungsvorstellung kommen soll.

SPÖ Michael Schickhofer

ORF

In der Grazer Stadthalle wurde das Projekt Zukunftsprozess „Steiermark 2030+“ durch Initiator Michael Schickhofer vorgestellt

Auch das Publikum in der Grazer Stadthalle wurde Montagabend befragt, welche Megatrends in der Steiermark in den nächsten Jahren den stärksten Einfluss nehmen würden. 58 von 217 Teilnehmern sahen Mobilität als stärksten Einflussnehmer, gefolgt von 43 Stimmen für Konnektivität und Digitalisierung. Für 38 Teilnehmer ist neue Mobilität bzw. neues Arbeiten (32) führend. Nur 17 der Teilnehmenden nannten die Globalisierung als die bestimmende Kraft der Entwicklungen.

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