Schladming-Dachstein bemüht sich um Fachkräfte

Die Region Schladming-Dachstein will mit eigenen Maßnahmen dem Fachkräftemangel in der Gastronomie entgegenwirken. Gemeinsam mit Schulen, WIFI und AMS sollen Betriebe unterstützt und das Image aufpoliert werden.

Die Wirtschaftskammer befragte österreichweit 4.500 Unternehmen zum Fachkräftemangel: 87 Prozent geben an, sie würden ihn bereits sehr stark bzw. stark spüren - und zwar so stark, dass manche Betriebe Leistungen zurückfahren müssen, so der Tourismuschef der Region Schladming-Dachstein, Mathias Schattleitner. So müssten gewisse Betriebe etwa das Service reduzieren und würden nur mehr Zimmer mit Frühstück, aber keine Halbpension anbieten.

Benefitcard für Beschäftigte

Die Touristiker wollen den Arbeitskräftemangel gemeinsam mit Schulen, WIFI und AMS mit gezielten Maßnahmen in den Griff bekommen. Als erste Maßnahme führte die Region Schladming-Dachstein im Sommer eine sogenannte Benefitcard für Beschäftigte im Tourismus ein, um ihnen mehr Wertschätzung entgegenzubringen, so Schattleitner: „Das ist eine Karte, die der Betrieb für den Mitarbeiter kaufen kann, wo man in der Region viele Leistungen kostenlos testen kann, wo man Ermäßigungen bekommt."

Kellner Wintertourismus

Peter Burgstaller

Der Fachkräftemangel im steirischen Tourismus hat sich weiter verschärft.

Schattleitner ist sich bewusst, dass die Benefitcard alleine das Image der Tourismusberufe nicht verbessern wird. Für das nächste Jahr sind deshalb mehrere Projekte geplant, „denn ich glaube, heutzutage können sich die Mitarbeiter aussuchen, wo man hingeht, und wenn wir da als Destination stärker aufgestellt sind, dann glaube ich, dass wir da mehr Mitarbeiter in die Region bringen können."

Aus- und Weiterbildung im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt stehen deshalb Aus- und Weiterbildung. So sollen Auftritte auf Jobmessen organisiert und Betriebe stärker mit dem Arbeitsmarktservice, dem WIFI oder der Wirtschaftskammer vernetzt werden, so Schattleitner: „Da haben wir gemeinsam mit den Betrieben zwölf Weiterbildungskurse vereinbart, und zwar dass diese Kurse auch vor Ort stattfinden und man nicht irgendwo in eine Landeshauptstadt fahren muss. Es gibt Einsteigerkurse, wie lernt man Servieren in drei Tagen, bis hin zu Kursen für Barmänner oder für Köche die schnelle vegane Küche."

Auch Sprachkurse oder Kurse zum Thema Mitarbeiterführung werden angeboten. Die Zeit für Lösungen drängt, denn Berechnungen der Wirtschaftskammer zeigen, dass alleine in der Steiermark bis 2030 mehr als 50.000 Fachkräfte fehlen werden - mehr dazu in Fachkräftemangel: Mehr Flexibilität gefordert (16.11.2018).

Mit jährlich knapp 3,6 Millionen Nächtigungen zählt die Region Schladming-Dachstein zu den beliebtesten Urlaubsdestinationen Österreichs. Doch besonders jetzt im Winter bleiben auch hier zahlreiche Stellen unbesetzt. Allein in der steirischen Gastronomie hatte es im Oktober des Vorjahres noch knapp 500 offene Stellen gegeben - heuer waren es bereits um ein Drittel mehr - mehr dazu in Wintertourismus: Vielen Betrieben fehlt Personal (24.11.2018).

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