Nach LKH-Evakuierung: Suche nach Anruferin

Nach der Bombendrohung und der damit verbundenen Evakuierung des LKH Mürzzuschlag am Donnerstag ist im Krankenhaus wieder Ruhe eingekehrt. Der Anruferin droht eine mehrjährige Haftstrafe sowie Regressforderungen.

Der Anruf bei der Telefonzentrale des Krankenhauses dauerte nur ein paar Sekunden, sagt Polizeisprecher Fritz Grundnig: „Es hat sich um eine weibliche Stimme gehandelt, eine eher etwas zittrige Stimme, wie die Dame von der Telefonvermittlung angegeben hat. Wir sind jetzt dabei, die Rufdatenrückerfassung durchzuführen.“

Bis zu drei Jahre Haft möglich

Ob die Täterin vielleicht eine ehemalige Patientin oder Mitarbeiterin ist, darüber will Grundnig nicht öffentlich spekulieren - man habe aber weitere Anhaltspunkte, die aus ermittlungstaktischen Gründen nicht genannt werden. Im Falle einer Ausforschung drohen der Frau aber harte Konsequenzen: „Es erfolgt eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft, und die Staatsanwaltschaft entscheidet dann, welche Anklage erfolgen wird. Wir vermuten, dass es um eine gefährliche Drohung gehen wird, und diese gefährliche Drohung ist mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bedroht.“

Polizei und Rotes Kreuz überlegen Regressforderung

Rund 60 Polizeibeamte, darunter Sprengstoffspezialisten mit Spürhunden, waren im Einsatz, das Rote Kreuz war mit 50 Mitarbeitern vor Ort, um die Patienten zu versorgen - mehr dazu in Mürzzuschlag: Entwarnung nach Bombendrohung. Die Kosten sind jedenfalls enorm, sagt Bezirksrettungskommandant Gerhard Gmeinbauer, der ebenso wie die Polizei eine Rückforderung überlegt, sollte die Täterin ausgeforscht werden. „Die Erstrechnung wird keiner bezahlen, die wird beim Roten Kreuz bleiben. Wir warten immer zu, ob es einen Täter gibt oder nicht und werden erst dann die Kosten einfordern“, so Gmeinbauer.

„Alles sehr ruhig abgelaufen“

Am Freitag betonten alle Seiten, wie gut die Zusammenarbeit funktionierte - auch Georg Brudna von der Betriebsdirektion des LKH Mürzzuschlag: „Wir haben natürlich Richtlinien im Haus, wir haben einen Katastrophenschutzplan. Aber es ist natürlich so, wenn so ein Fall wirklich auftritt, dann ist immer ein bisschen Ausnahmezustand. Aber es ist alles sehr ruhig abgelaufen, sehr ruhig auch in der Einsatzzentrale.“

Mittlerweile herrscht laut Brudna im Krankenhaus wieder Normalbetrieb. Im Laufe des Tages werden noch die beiden Intensivpatienten, die in andere Krankenhäuser gebracht werden mussten, zurückverlegt - ihnen wollte man Donnerstagabend keinen weiteren Transport mehr zumuten.