Schranken für Grazer Bahnübergang nach Unfall

Die Eisenbahnkreuzung Grottenhofstraße in Graz-Wetzelsdorf wird nach dem tödlichen Busunfall im September entschärft: Sie bekommt einen Bahnschranken. Auch andere Grazer Eisenbahnkreuzungen werden auf Sicherheit überprüft.

In Graz werden insgesamt zwölf GKB-Eisenbahnkreuzungen auf ihre Sicherheit geprüft, eine Entscheidung steht aber schon fest: Die Eisenbahnkreuzung Grottenhofstraße - bis jetzt nur durch Verkehrszeichen und optische Warnhinweise gekennzeichnet - bekommt einen Bahnschranken. Die Überprüfung dieses Bahnübergangs wurde nach dem tödlichen Verkehrsunfall Mitte September vorgezogen. Damals kollidierte ein Bus der Graz Linien mit einer Garnitur der Graz-Köflacher Bahn.

Die Busfahrerin starb, es gab mehr als zehn Verletzte - mehr dazu in Zug kollidierte mit Linienbus: Buslenkerin tot (18.9.2018) und in Nach Zugsunglück: Bahnübergang wird überprüft (19.9.2018).

Fürs erste Halbjahr geplant

Das Land Steiermark ist als Behörde für die Überprüfung zuständig. Vor zwei Wochen fiel die Entscheidung für den Bahnschranken beim Übergang Grottenhofstraße, bestätigte Klaus Masetti von der Stadtbaudirektion Graz: „Laut Plan der GKB soll diese Schrankenanlage im ersten Halbjahr nächsten Jahres errichtet werden. Die Kosten und die technischen Details werden im Jänner und im Februar erarbeitet. Dann wird sich die Stadt Graz mit der GKB auf einen entsprechenden Kostenschlüssel einigen. Daraufhin erfolgen die Ausschreibungen und voraussichtlich im Juni beziehungsweise im Juli die Bauarbeiten.“

Studie zu elf weiteren Übergängen

Die Bauarbeiten dürften laut Masetti rasch beendet sein, sodass die Schrankenanlage noch im Juni beziehungsweise Juli in Betrieb gehen kann. Bis dahin dürften dann auch die Ergebnisse der Überprüfung der restlichen elf unbeschrankten GKB-Eisenbahnkreuzungen im Grazer Stadtgebiet vorliegen. Eine Studie sei im November in Auftrag gegeben worden, sagte Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ): „Das ist eben die Entscheidung - wird es beschrankt, geht man den Weg von Unterführungen oder belässt man die Warnsignale.“

Beispiel Kärntnerstraße

Dann müsste von Fall zu Fall individuell entschieden werden, so Kahr, die als Beispiel die GKB-Eisenbahnkreuzung in der stark befahrenen Kärntnerstraße nannte: „Wenn da der Schranken kommt, würde das enorm lange Stehzeiten für Autofahrer und den öffentlichen Verkehr bedeuten. Da kann eigentlich überhaupt nur eine Unterführung möglich sein, aber das werden sich die Fachleute ansehen und genau prüfen.“ Ergebnisse dieser Studie erwartet sich Kahr nächstes Jahr, dann seien Land, Stadt und GKB gemeinsam gefordert, auch finanziell, so Kahr.

Auflassung nicht denkbar

Eisenbahnkreuzungen im Grazer Stadtgebiet aufzulassen, hält die Verkehrsstadträtin nicht für denkbar - das Eisenbahnnetz der GKB ziehe sich durch das gesamte Grazer Stadtgebiet. Werden Eisenbahnkreuzungen geschlossen, würde das ganze Stadtteile trennen, so Kahr.