Fernreisen boomen: Zahl der Impfungen steigt

Sommer, Sonne, Palmen, Meer und Strand - so sieht der Weihnachtsurlaub für viele Steirer heuer aus. Mit den stark zunehmenden Fernreisen ist auch die Zahl der Impfungen um mehr als ein Fünftel gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen die steirischen Reisebüros heuer um bis zu zehn Prozent mehr Buchungen bei Fernreisen - mehr dazu in Strand statt Schnee: Fernreisen immer beliebter (16.12.2018). Das macht sich auch in der Landessanitätsdirektion Steiermark bemerkbar.

20 Prozent mehr Impfungen

Die Zahl der Impfungen für Fernreisen ist heuer um mehr als ein Fünftel gestiegen, weiß Marianne Wassermann-Neuhold von der Landessanitätsdirektion. Sie empfiehlt neben den Standardimpfungen wie Diphterie-Tetanus, Grippe, Hepatitis oder Typhus bei Fernreisen auch Tollwutimpfungen und die Masern-Mumps-Röteln-Impfung - daran würden bei Fernreisen nämlich die wenigsten denken.

„Wir haben in letzter Zeit zwei Flüge von Asien nach Europa gehabt, wo ein Masernerkrankter an Bord war. Wenn man da im Flugzeug sitzt und nicht geschützt ist, kann man die Masern ganz leicht bekommen. Wir haben jetzt auch ein Kind, das im Flugzeug angesteckt wurde, weil es nicht geimpft war“, betont die Ärztin.

Impfungen oft vorgeschrieben

Reisegebiete in Afrika und Südamerika rund um den Äquator seien ebenfalls nicht ungefährlich - „hier ist sehr oft eine Gelbfieberimpfung vorgeschrieben oder wird zumindest empfohlen“, so Wassermann-Neuhold. Auch Malaria kommt noch in vielen Regionen der Erde vor - Hochrisikogebiete sind hier Länder in Afrika rund um den Äquator, für die die Einnahme präventiver Medikamente vorgeschrieben ist.

Impfung mit Spritze in Oberarm

ORF

Die Zahl der Impfungen für Fernreisen ist um mehr als ein Fünftel gestiegen

Ausschließlich in Südostasien wiederum kommt laut Marianne Wassermann-Neuhold die sogenannte „Japanische Enzephalitis“ vor, „eine Hirn- und Hirnhautentzündung, die durch Stechmücken übertragen wird. Hier gibt es auch eine Impfung, die empfohlen wird, wenn man für längere Zeit oder unter sehr einfachen Bedingungen nach Südostasien fährt“, schildert die Medizinerin. Ein Risiko bei Fernreisen sind laut Marianne Wassermann-Neuhold auch Meningokokken. So gibt es in Afrika den sogenannten Meningitis-Gürtel, für den sich eine vorbeugende Impfung empfiehlt.

Reiseabsprache mit Arzt geraten

Generell senkt ein optimaler Mückenschutz bei der Bekleidung das Risiko sich mit gefährlichen tropischen oder subtropischen Krankheiten anzustecken deutlich: „Eher hellere Kleidung, keine grellen, aber auch keine dunklen Farben, fest gewebte Stoffe, weite Sachen, die nicht anliegen. Das Optimum wäre, wenn man die Kleidung schon zuhause imprägniert“, rät die Expertin.

Impfungen für Fernreisen empfiehlt sie zumindest einen Monat vor Abreise - die genaue Reiseroute solle man mit einem Reisemediziner besprechen, denn auch innerhalb eines einzigen Landes gibt es Regionen mit unterschiedlichem Risikopotenzial.

Link: