Automatisches Spendenabsetzen: Hoher Aufwand

Wer jetzt noch etwas Gutes tun möchte, spendet oft Geld für Nonprofit-Organisationen - zumal diese Spende auch steuerlich absetzbar ist. Für die Spendenempfänger bedeutet das aber oft hohen Verwaltungsaufwand.

Seit 2009 können Spenden an gewisse Organisationen von der Steuer abgesetzt werden, seit 2017 passiert das automatisch: Der Spenden-Empfänger erstattet Meldung bei der Finanz, der Spender bekommt einen Teil automatisch über den Steuerausgleich zurück - aber nur dann, wenn dieser zuvor Name und Geburtsdatum bekanntgegeben hat.

Rotes Kreuz schrieb Spender an

Mit rund 5,5 Millionen Euro jährlich ist das Rote Kreuz der größte Spendenempfänger in der Steiermark: 130.000 Datensätze von Spendern wurden gesammelt, sagt Rot-Kreuz-Sprecher August Bäck: „Wir mussten unsere Spender mühsam über ein Jahr anschreiben und genau wissen - Vorname, Nachname und eventuell einen zweiten Vornamen. Das war Bedingung dafür, dass wir das bei der automatisierten Spendenabsetzung geltend machen können.“

Die Daten müssen exakt mit jenen im Zentralen Melderegister übereinstimmen, ansonsten funktioniert die Automatik nicht: „Natürlich gehören die Daten gewartet, wir haben tausende Rückmeldungen bekommen und bekommen weiterhin laufend Anrufe. Das bedeutet einen gewaltigen Aufwand und eine hohe Steigerung beim Verwaltungsaufwand“, so Bäck.

Caritas das ganze Jahr mit Datenpflege beschäftigt

Ähnlich ist die Situation bei der Caritas mit ihren mittlerweile rund 20.000 registrierten Spendern: Man sei das ganze Jahr über mit der Datenpflege beschäftigt - viele, vor allem ältere Menschen würden oft gar nicht wissen, wie ihr genauer Eintrag im Melderegister lautet, heißt es.

AK: Belege aufbewahren

Dieses Problem ist auch der Arbeiterkammer bekannt: Ein fehlender zweiter Vorname, eine Namensänderung - und schon funktioniert das automatische Steuernsparen nicht. AK-Steuerexperte Bernhard Koller empfiehlt den Spendern generell, „dass sie die Belege oder die Zahlungsüberweisungen aufbewahren und nachkontrollieren, ob diese Beträge auch stimmen und falls sie nicht stimmen dann auch aktiv werden. Weil das Finanzamt nicht von sich aus aktiv wird und die korrektur vornimmt sondern der Spender den ersten Schritt setzen muss, wenn etwas nicht stimmt.“

AK, Rotes Kreuz und Caritas bewerten die Automatik grundsätzlich positiv - aber eben unter der Voraussetzung, dass die Daten exakt stimmen.