Gründerbilanz 2018: Rekordjahr für Unternehmer

Im Vorjahr sind in der Steiermark so viele Unternehmen gegründet worden wie noch nie: Die Wirtschaftskammer verzeichnet mit mehr als 4.000 Gründern einen neuen Rekord an Selbstständigen. Der Großteil ist unter 40 Jahre alt.

Zwölf Unternehmen pro Tag wurden im Vorjahr aus der Taufe gehoben, sagt Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk: „4.274 Gründungen - ein Plus von 3,1 Prozent. Das Selbstständig werden in der Steiermark hat eine große Bedeutung."

Gründerbilanz 2018

  • 4.274 Neugründungen
  • Zwölf Neugründungen pro Tag
  • Durchschnittsalter von 35,8 Jahren
  • Drei Viertel Einzelunternehmer
  • Frauenanteil von 48,8 Prozent

Größter Zuwachs im Gewerbe

Anlaufstelle ist das Gründerservice der Kammer, geleitet von Michael Steinwidder: „Drei Viertel aller Unternehmer sind Einzelunternehmer. Es wird zu einem hohen Anteil in der Sparte Gewerbe und Handwerk gegründet, dann Handel, Information und Consulting, dann Tourismus und Verkehr. Der Frauenanteil ist weiter gestiegen von 46,3 auf 48,8 - also bald haben wir die 50 Prozent geschafft."

Motive: Zeiteinteilung und eigener Chef sein

Im Schnitt sind die Neugründer 35,8 Jahre alt. Die meisten gründen, so Steinwidder, „weil die Leute sich ihre Zeit selber einteilen wollen. Die Leute werden jünger, es ist schon die nächste Generation, die haben eine ganz andere Einstellung zu Arbeit und Familie. Work-Life-Balance ist für viele ein Thema. Ein weiteres Motiv ist, sein eigener Chef zu sein."

Gründerbilanz 2018

Fischer

Die Wirtschaftskammer präsentierte am Dienstag die Gründerbilanz 2018 und mit ihr einen neuen Rekord an Unternehmensgründungen

Nach Altersgruppen unterteilt sind 2,1 Prozent der Gründer jünger als 20 Jahre, 3,3 Prozent sind über 60 Jahre alt. Mehr als drei Viertel aller Unternehmen werden als Einzelunternehmen gegründet. Gemeinsam mit den GmbHs machen die beiden Rechtsformen den Großteil der Neugründungen aus.

Weniger Bürokratie gefordert

Knapp 56 Prozent der Unternehmen schaffen es in ihr siebentes Jahr - Herk sieht das positiv: „Das zeigt auch, dass die Gründer gut vorbereitet und qualifiziert sind. Und wir merken natürlich auch, dass der Wechsel von selbstständig zu unselbstständig auch zunimmt."

Christoph Kovacic, Vorsitzender der Jungen Wirtschaft, blättert im Sinne der Unternehmer den Forderungskatalog auf: „Unsere Hauptforderungen sind, dass wir die Mindest-Körperschaftssteuer abschaffen wollen, und dass die Körperschaftssteuer insgesamt gesenkt wird. Investieren in die Heimat: Wir fordern, dass man mindestens 10.000 Euro pro Jahr als Privatperson in Unternehmen investieren kann und dadurch eine steuerliche Begünstigung erhält." Denn immerhin, so die Bilanz, schafft eine Neugründung 2,4 Arbeitsplätze.

Mit dem „Gründerland“ wurde ein Netzwerk ins Leben gerufen, das Informationen für den Start in die Selbstständigkeit bietet: Über 30 Unternehmen und Institutionen sind in diesem Netzwerk organisiert. „Dazu haben wir sämtliche Informationen und Ansprechpartner auf einer Onlineplattform – geclustert nach den Gründungsphasen – zusammengefasst“, so Kovacic.

Links: