Sozialberufe: Arbeitslosigkeit steigt

Am Montag gehen die Kollektivvertragsverhandlungen in der Sozialwirtschaft weiter. Während Gewerkschafter für mehr Lohn kämpfen, bangen viele Angestellte im Sozialbereich um ihren Job: Standorte wackeln, Jobs werden gestrichen.

Jobs im Sozialbereich sind nicht besonders gut bezahlt und dennoch begehrt: 100 Bewerbungen gab es kürzlich für eine offene Stelle beim Gewaltschutzverein „Neustart“ - so viele wie noch nie. Ein Grund dafür: Das AMS hat heuer 17 Millionen Euro weniger zur Verfügung, und das zwingt viele Sozialarbeiter dazu, sich neue Jobs zu suchen.

Viele Organisationen bekommen das zu spüren - eine davon ist Jugend am Werk: 900 Jugendliche, die alleine keine Lehrstelle finden konnten, wurden im Vorjahr über die sogenannte „überbetriebliche Lehre“ an steirische Firmen vermittelt - „die dringend benötigten Facharbeiter von morgen“, sagt Walerich Berger, Geschäftsführer von Jugend am Werk.

Multipler Schaden für Experten

Dennoch werde dieses Angebot heuer und auch im nächsten Lehrjahr um jeweils 30 Prozent gekürzt: „Dann heißt das, dass ein Schaden für die steirische Wirtschaft entsteht, auch ein Schaden für die betroffenen Jugendlichen, die keinen Einstieg mehr haben in den Bereich der überbetrieblichen Lehre - und es entsteht natürlich ein Schaden für die Mitarbeiter bei uns Trägern, die ihre Jobs verlieren.“

Vier Organisationen bieten in der Steiermark gemeinsam diese überbetriebliche Lehre an. In Summe werden die Einsparungen rund 150 Trainern den Job kosten, sagt Berger.

„Das Angebot ist bereits ausgedünnt“

Eine Stiftung gibt den Betroffenen Hoffnung, dem ländlichen Raum helfe das aber nicht, schildert Berger: „Das Angebot ist bereits ausgedünnt. Auch mit negativen Auswirkungen auf die Regionen - ob das die Oststeiermark ist, der Bezirk Liezen oder die Südoststeiermark. Das ist ein Nachteil für die Personen, die dort leben wollen, weil das die Abwanderung fördert.“

Auch Projekte für Ältere und Langzeitarbeitslose seien von den Sparmaßnahmen im Ausmaß von bis zu 30 Prozent betroffen. Vom AMS heißt es dazu, man müsse verstärkt Prioritäten setzen, und alle Kürzungen seien in sozialpartnerschaftlicher Zusammenarbeit sowohl auf Bundes-, als auch auf Landesebene beschlossen worden.

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