Demokratieradar: Bundesländer zur EU

Was hält man in den Bundesländern von der EU? Das Demokratieradar der Uni Graz und der Donau Uni Krems zeigt: Die Unterschiede sind gering. Die derzeitige EU sieht man ehesten in Wien und Vorarlberg als nahezu ideal.

„Würden Sie sich wünschen, dass es in Zukunft einmal eine Art Vereinigte Staaten von Europa gibt?“, hat man gefragt - und 28 Prozent der Befragten in Östereich sind absolut dafür. In Vorarlberg sind es 31 Prozent, im Burgenland 23 Prozent.

„Leute antworten überall relativ ähnlch“

Insgesamt sind die Bundesländer-Unterschiede bei den EU-Fragen aber nicht allzu groß, sagt Studienautor Florian Perlot von der Karl-Franzens-Universität Graz: „Man findet keine Regionen, die man explizit als pro oder contra EU einstufen könnte, die Leute antworten überall relativ ähnlich.“

Das Demokratieradar ist eine neue halbjährliche Studie der Donau-Universität Krems und der Karl-Franzens-Universität Graz.

Alter aussagekärftiger als Bundesland

Die Nuancen liegen eher in der Ausprägung der Zustimmung. „Es gibt geringfügige Unterschiede. Wenn man sich Bundesländer wir Tirol oder das Burgenland anschaut, dann antworten die Menschen dort etwas neutraler oder zurückhaltender. Die Unterschiede werden vor allem auch von anderen Aspekten überlagert. Zum Beispiel ist das Alter wichtiger, wenn es darum geht, zu sagen, ob jemand der EU psitiv oder negativ gegenübersteht. Das kann man mit dem Alter besser erklären als mit dem Bundesland“, so Perlot.

EU hat in Wien den besten Ruf

Die Befragten in Wien sind tendenziell etwas jünger, und Jüngere sehen die EU positiver als Ältere: So lasse es sich erklären, dass die EU bei den Wienern einen bessere Ruf als in anderen Bundesländern hat.

Frage nach Einfluss

Gefragt wurde auch, ob man die EU als zu kompliziert empfindet, und ob man glaubt, selbst einen Einfluss zu haben auf das, was passiert - auch hier sind die Unterschiede nicht allzu groß, die Tendenz ist in allen Bundesländern sehr ähnlich. Das Gefühl, die EU sei manchmal zu kompliziert, ist im Burgenland am stärksten ausgeprägt, in Wien am niedrigsten. In Wien glauben die Befragten am ehesten, einen Einfluss darauf zu haben, was die EU ist. Aber auch hier ist der Wert mit zehn Prozent eher gering. Der österreichweite Durchschnitt liegt bei acht Prozent.