Schüler wünschen sich interessantere Fächer

Die steirischen Jugendlichen stellen ihren Schulen die Note zwei bis drei aus: Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Nachhilfe-Institut Lernquadrat durchgeführt hat. Viele bezeichnen den Unterricht aber als „lebensfern“.

Lernquadrat befragte 300 steirische Schüler im Alter von zehn bis 18 Jahren zu ihren Schulen. Dabei zeigt sich, dass Schüler kurzfristig für Prüfungen lernen, nicht aber um längerfristig Wissen zu sammeln oder ihr Denken zu schulen; fast jeder zweite Befragte gab an, den gelernten Stoff gleich nach der Prüfung wieder zu vergessen.

„Fächer, die wirklich interessieren“, gewünscht

Konrad Zimmermann, Geschäftsführer von Lernquadrat, findet dafür einen drastischen Ausdruck: „Leider merken wir, dass Kinder dieses Bulimie-Lernen praktizieren. Ich stopf’ es zwei, drei Tage vorher hinein und kann es bei der Schularbeit oder vor dem Lehrer hinerbrechen - und das war es dann. Das ist Verschleuderung von Lebenszeit unserer Jugend.“

Die Schüler sehen laut der Umfrage viel Zeit auf Lehrplänen für Inhalte verschwendet, die praxisfern vermittelt werden oder einfach lebensfern sind. Laut Angelika Ratswohl von Lernquadrat in Gleisdorf wünschen sich Schüler, „dass es Fächer gibt, die sie wirklich interessieren, wie zum Beispiel Umgang mit Geld oder andere Wirtschaftsthemen oder Haushaltsführung. Das wäre super, wenn ein Teil der Fächer frei gewählt werden könnte“.

Turnunterricht am unbeliebtesten

Als wichtig stufen die Befragten Englisch ein; Deutsch und Mathematik hält nur die Hälfte für wichtig, Informatik fällt mit nur sechs Prozent Zustimmung überhaupt durch. „Gerade mit dem Handy, da sind die Schüler ihren Lehrern einfach voraus“, erklärt Zimmermann dazu.

Auf die Frage, welches Schulfach gänzlich verzichtbar sei, schneidet der Turnunterricht am schlechtesten ab: 23 Prozent der Schüler könnten darauf gerne verzichten. Gemessen an den Schulnoten Eins bis Fünf vergeben die Befragten durchschnittlich 2,5 für die Schulräumlichkeiten, ihren Lehrkräften geben sie im Schnitt 2,6.

Humor und eine gute Beziehung zwischen Schülern und Lehrern seien wichtig für ein gutes Schulklima und Lernerfolg, sagt Zimmermann. Lernquadrat empfiehlt ein Überdenken der oft 40 Jahre alten Lehrpläne.

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