Bangen um Fürstenfelder Kompressorenwerk

Seit Wochen bangt man in Fürstenfeld um den Fortbestand eines Kompressorenwerks mit 400 Beschäftigten. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) meinte am Montag, die EU werde auf den Standort achten.

Der jetzige Eigentümer des Werks, der japanische Großkonzern Nidec, möchte mit dem südamerikanischen Konzern Embraco fusionieren. Die Europäische Union will dieser Fusion aber nur dann zustimmen, wenn Nidec seine Marktdominanz in Europa zurücknimmt, wodurch ein Verkauf des Fürstenfelder Werks in realistische Nähe rücken würde.

Nidec Kompressorenwerk Fürstenfeld

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2017 hat Nidec das Fürstenfelder Werk übernommen

In Fürstenfeld macht sich nun die Sorge breit, ein neuer Eigentümer – möglicherweise aus China – könnte den steirischen Standort vernachlässigen. „Wir sehen ja, dass die in Europa nicht wirklich produzieren lassen. Die Zeiten sind vorbei“, meint Gerald Weber, Betriebsratsvorsitzender des Fürstenfelder Werks. Mit dem derzeitigen Eigentümer Nidec sei man dagegen sehr zufrieden.

Unsicherheit bleibt vorerst bestehen

Bei einem Besuch in der Oststeiermark sagte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck am Montag, sie habe mit EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager in Brüssel über die heimischen Sorgen gesprochen: „Sie hat mir zugesichert, dass sie darauf achten wird, dass der Standort bestehen bleibt, dass, wenn es neue Eigentümer geben wird, sie sich dafür einsetzen wird, dass alle Vorkehrungen getroffen werden. Ich werde sie auch daran messen.“

Nidec Kompressorenwerk Fürstenfeld

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Rund 400 Personen sind in Fürstenfeld bei Nidec tätig

Ein neuer Eigentümer soll demnach genau geprüft werden, ob er den Standort langfristig absichert und neue Investitionen garantiert. Ob Nidec in den kommenden Wochen verkauft oder ob es zu einem neuen Gesamtpaket kommt, dem die EU-Wettbewerbsbehörde zustimmt, ist noch nicht abzuschätzen - damit bleibt auch die Unsicherheit in Fürstenfeld vorerst bestehen, meint Bürgermeister Franz Jost (ÖVP): „Es ist unbedingt notwendig, dass wir dieses Werk hier in Fürstenfeld haben. Das sind rund 400 Arbeitsplätze, und das ist wichtig.“

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