Wasserversorgung: Land erstellt Notfallpläne

Wie sicher ist das Trinkwasser bzw. die Wasserversorgung, und was kann man tun, wenn diese ausfällt? Das Land will sich nun mit einer Risikoanalyse und konkreten Notfallplänen für künftige Ausfälle wappnen.

40.000 Kilometer Leitungen für Trinkwasser und Abwasser verlaufen unter steirischem Boden - das entspricht ungefähr dem Erdumfang; durch diese Leitungen werden die steirischen Haushalte mit gut 75 Mrd. Liter Wasser pro Jahr versorgt.

Die Gefahr kommt aus dem Internet

Die Wasserversorgung sei also gut ausgebaut, könnte aber durch Naturkatastrophen oder technische Defekte außer Kraft gesetzt werden. Immer bedeutender werde zudem das Risiko durch das Internet, so Lebensressort-Landesrat Johann Seitinger (ÖVP): „Wir haben ja in der Wasserversorgung alles über das Internet aufgebaut: Risikoabfragen, Mengenabfragen, Wartungen, systemtechnische Einrichtungen usw. Konkret heißt das, dass wir mit diesem Risiko, das heute gegeben ist, durch Hackerangriffe, durch Cyberkriminalität auch unsere Wassersysteme mit einbeziehen müssen. Da geht es um hochsensible Versorgungsbereiche wie Krankenhäuser, Pflegeheime und ähnliches mehr.“

Risikoanalyse mit Ampelergebnis

In allen steirischen Gemeinden soll daher in den nächsten zwei Jahren eine Risikoanalyse durchgeführt werden; nach fünf bis acht Jahren soll dann jede Gemeinde mit einem Störfallplan ausgestattet und entsprechend krisenfest sein, erklärt Johann Wiedner, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit: „Aufgrund dieser Pläne bekommen sie dann wie bei einer Ampel eine Aussage: Bin ich im grünen Bereich - im Wesentlichen sehr gut. Bin ich im gelben Bereich - größerer Handlungsbedarf. Bin ich im roten Bereich - Hochrisiko. Auf Basis dieser Bewertung sind dann Maßnahmen zu setzen.“

Sicherheit kostet Geld

Diese Maßnahmen könnten von technischen Erweiterungen bis hin zu einem zweiten Wasserspeichersystem reichen, so Wiedner. Klar sei aber auch, so Seitinger, dass Sicherheit Geld koste: „Das kann man zur Stunde natürlich nicht konkretisieren, weil es einen großen Unterschied macht, ob ich eine Risikoanalyse in einer Großstadt umsetze oder in Krakaudorf. Da gibt es unterschiedliche Risikofaktoren, und so wird sich das letztlich auch im Mehrpreis wiederfinden.“ Bedenke man die Qualität des heimischen Wassers, dürfe es nicht auf zehn Cent mehr oder weniger ankommen, so Seitinger.

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