Konkurs: Weniger Firmen, mehr Private betroffen

Einen Rückgang bei Unternehmensinsolvenzen ist in der Steiermark im ersten Quartal verzeichnet worden. Bei den Privatkonkursen ist die Lage allerdings anders: Hier ist der Anstieg so hoch wie in keinem anderen Bundesland.

Über 92 Unternehmen wurden im ersten Quartal 2019 Insolvenzverfahren eröffnet; in diesen Firmen sind 740 Dienstnehmer beschäftigt. Bei 38 Betrieben wurde das Insolvenzverfahren mangels kostendeckenden Vermögens nicht eröffnet. Das ergibt zusammen 130 Firmenpleiten und 38 Millionen Euro an Überschuldung - die Schäden gingen dabei um rund 55 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2018 zurück.

Insolvenzstatistik 1/2019

KSV 1870

Betroffen sind vor allem Firmen mit unternehmensbezogenen Dienstleistungen, aus der Bauwirtschaft und der Gastronomie. Die größte Pleite in der Steiermark betrifft die Borckenstein GmbH in Neudau mit Passiva von knapp 16,5 Millionen Euro - mehr dazu in Garnhersteller Borckenstein erneut insolvent (10.1.2019). Mit dem Rückgang der Unternehmensinsolvenzen von knapp 20 Prozent liegt die Steiermark im Bundesländer-Vergleich hinter dem Burgenland und Vorarlberg auf dem dritten Platz.

Anstieg bei Privatinsolvenzen besonders hoch

Anders ist die Situation bei den Privatkonkursen: 257 Konkurse wurden über Private und ehemals Selbstständige eröffnet - das bedeutet ein Plus von 7,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2018. Die Steiermark ist damit das einzige Bundesland mit einem Zuwachs: Im österreichweiten Schnitt gingen die Privatkonkurse um 12,5 Prozent zurück.

Durchschnittlich zwei Drittel aller Privatkonkurse gehen auf das Konto von Männern, in 35 Prozent der Fälle sind Frauen betroffen. Zudem zeigte sich, dass der Privatkonkurs ein stark urbanes Phänomen ist: Rund jeder zweite Betroffene (46 Prozent) lebt laut Kreditschutzverband in Graz. Die Schuldenlast der einzelnen Personen liegt durchschnittlich bei rund 109.000 Euro, insgesamt sind das rund 28 Millionen Euro.

Link: