Schrems: Bleiwerte bei Bewohnern nicht erhöht

Die Böden in Schrems im Bezirk Graz-Umgebung sind durch eine ehemalige Bergbau- und Schlackehalde vergiftet. Eine Messung der Bleiwerte bei Bewohnern gibt aber Entwarnung: Blut- und Haarproben zeigen keine Auffälligkeiten.

In der von erhöhten Bleikonzentrationen betroffenen Ortschaft Schrems in der Gemeinde Frohnleiten wurde am Donnerstag Entwarnung gegeben: Wie Bürgermeister Johannes Wagner (ÖVP) den Bewohnern am Abend bei einer Versammlung mitteilte, wurden bei den genommenen Blut- und Haarproben keine auffällig hohen Schwermetallwerte festgestellt.

Laborergebnisse zeigen keine Auffälligkeiten

Vergangenen Herbst wurde bekannt, dass durch eine ehemalige Bergbau- und Schlackehalde der Boden in Schrems vergiftet ist – mehr dazu in Blei im Boden (27.11.2018). Die Verdachtsflächen umfassen etwa 30.000 Quadratmeter, rund 70 Menschen leben heute auf dem Areal, auf dem sich Ende des 19. Jahrhunderts der Betrieb befand.

Nach der Feststellung der erhöhten Werte im Boden wurden bis Jahresende von den Bewohnern Proben genommen, um zu überprüfen, ob das Schwermetall in erhöhter Konzentration auch in den Körpern nachweisbar ist. „Die Laborergebnisse haben ergeben, dass weder Vollblut- noch Haarproben auffällige Schwermetallkonzentrationen aufweisen, da sich die Konzentrationen von relevanten Metallen im Normalbereich bewegen“, hieß es in der Bürgerinformation.

Die seit Herbst ausgegebenen Empfehlungen bleiben allerdings aufrecht: Gemüse und Obst, das auf den Verdachtsflächen gezogen wird, soll nicht gegessen werden, Grundwasser aus den betroffenen Böden dürfe nicht als Gießwasser verwendet werden, um eine weitere Kontamination zu vermeiden; außerdem sollen Kinder keine Erde in den Mund nehmen oder gar essen.

Erdmassen sollen ausgetauscht werden

Der Bürgermeister kündigte eine rasche Sanierung der Böden an: Konkret sollen die vergifteten Erdmassen ausgetauscht werden - wo und wie viel genau, werde noch geklärt. Man rechnet mit etwa einem halben Meter, so Bürgermeister Wagner: „Es kann auch in tieferen Bereichen noch etwas drinnen sein, aber die Experten sagen, es reicht wenn diese Schicht von 50 Zentimeter, wo die Wurzeln durchdringen, wenn das saniert ist, mit einem Fließ abgedeckt ist, dass das passt.“

Den Bewohnern sollen jedenfalls keine Kosten entstehen, und die Arbeiten werden auch nur durchgeführt, wenn das von den Betroffenen gewünscht ist. Zuerst ist die Sanierung jener Flächen geplant, auf denen Kinder leben, bis zur Gartensaison 2020 soll aber möglichst auf allen Verdachtsflächen wieder ohne Einschränkungen gepflanzt und geerntet werden können. In den kommenden Wochen will man mit den Haushalten direkt in Kontakt treten. Die Sanierung wird mit Mitteln des Bundes gefördert.