Biogemüse in der Stadt selbst gepflanzt

Am 30. März haben Hobbygärtner in Graz die Schaufeln ausgepackt. Morgentaugärten nennt sich ein innovatives Gartenprojekt mitten in der Stadt. Mehr als 200 Hobby-Biogärtner sind dabei.

Unter der Anleitung des oberösterreichischen Biopioniers Christian Stadler wurde am Samstag in den sogenannten Morgentaugärten in Graz angepflanzt. Regionaler Kooperationspartner und Projektleiter ist der als Gredlbauer bekannte Grazer Biolandwirt Ferdinand Köberl.

Kein botanisches Wissen erforderlich

Das Konzept der Morgentaugärten ist einfach erklärt: Die Parzellen haben eine Mindestgröße von 20 Quadratmetern. Samen, Pflanzen, Gießwasser und Gartengeräte werden zur Verfügung gestellt, der Aufwand für das Garteln selbst hält sich mit etwa einer halben Stunde pro Woche gering, der Erfolg mit einer Ernte von bis zu 100 Kilogramm Gemüse über die gesamte Saison ist dafür hoch. Etwa 20 unterschiedliche Gemüsesorten können angepflanzt werden.

Morgentau Projektstart in Graz

Philipp Lihotzky

Martina Schröck (Verein I.A.), Christian Stadler (Morgentau), Alexander Posch (Essenzz im Stainzerhof), Beatrix Altendorfer (Nachhaltig in Graz)

Glücksmomente bei der ersten Ernte spürbar

„Wenn unsere Kunden ihr erstes eigenes Gemüse ernten, sind das Glücksmomente, die sie nie vergessen. Unser Konzept ist so angelegt, dass auch unerfahrene Gärtner eine volle Ernte einfahren können“, so Biopionier Christian Stadler. „Wir wollen den Menschen in der Stadt das Gefühl von Natur zurückgeben und haben in Graz damit einen Nerv getroffen.“

Familie im Morgentau Garten

Clemens Pürstinger

Familie im Morgentau Garten mit Biopionier Christian Stadler

In Graz sind derzeit aber sogar noch einige Parzellen frei. Die Standorte befinden sich in Straßgang und Andritz. Allerdings sei die Nachfrage von Beginn an hoch, man sei daher bereits auf der Suche nach neuen Standorten, so Stadler. Bis 2020 soll sich das Angebot sogar verdoppeln.

Idee mit Nachhaltigkeit, strenge Biorichtlinien

Die im Jahr 2015 initiierte Idee der Morgentaugärten stellt eine sehr ursprüngliche Form des Gärtnerns auf Ackerland dar. Da die Parzellen auf landwirtschaftlichen Flächen liegen, dürfen darauf keine festen Bauten oder Einrichtungen für Freizeitaufenthalte stehen. Die Bewirtschaftung erfolgt nach den Richtlinien der biologischen Landwirtschaft. Chemisch-synthetische Dünger und chemische Pflanzenschutzmittel dürfen ebenso wie konventionelle Jungpflanzen, Erde und Saatgut nicht eingesetzt werden. „Wir stellen ausschließlich hochwertige Biogemüsekulturen zur Verfügung“, so Stadler.

Hobbygärtner bekommen professionelle Unterstützung

Die Felder werden parzelliert und in sogenannte Selbsterntegärten zu 20, 40 und 60 Quadratmeter aufgeteilt. Die Böden werden professionell aufbereitet und mit hochwertigen Biogemüse-Pflanzen bepflanzt. Die Experten stellen ihr Know-how sowie eine Grundausstattung wie zum Beispiel Werkzeuge und Gießkannen sowie auch Gießwasser bereit, sagt der Initiator. Die Gartensaison dauert von April bis November. Besonders an den „Pflanztagen“ werden die Hobbygärtner tatkräftig unterstützt, neben den aktuellen Info-Veranstaltungen gibt es ein Gartentelefon und regelmäßige Newsletter mit Tipps und Tricks von den Morgentau-Experten.

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