Steirische Direktvermarkter werden plastikfrei

Die steirischen Direktvermarkter wollen auf nachhaltige Verpackungen umstellen. Die Initiative der Landwirtschaftskammer heißt „Ohne Plastik, bitte!“ und wurde am Freitag in Graz präsentiert.

Hartfaserschalen für Obst, Glasgefäße für Nudeln, nassfeste Kartons, beschichtetes Einwickelpapier und natürlich Papiersackerl sollen künftig auch auf Bauernmärkten und Hofläden Plastik ersetzen.

Starker Konsumentenwunsch

Man will den drängenden Klimazeichen der Zeit und dem immer stärkeren Konsumentenwunsch folgen, so Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher: „Es gibt Umfragen, und an die 80 Prozent unserer Kunden wollen nachhaltige alternative Verpackungsmöglichkeiten. Und mit ‚Ohne Plastik, bitte! Wer isst, ist Teil der Landwirtschaft‘ wollen wir vermitteln, dass es um die gemeinsame Verantwortung für unsere Zukunft geht.“

Noch Überzeugungsarbeit notwendig

In einem Jahr - so das ehrgeizige Ziel - sollen die 150 Bauernmärkte der Steiermark, die 48 Genussläden und alle Hofläden plastikverpackungsfrei sein. Das bedeute aber noch einiges an Überzeugungsarbeit bei den tausenden Direktvermarktern, so Kammerdirektor Werner Brugner: „180 Betriebe sind es derzeit, die sich freiwillig bereit erklärt haben, mitzumachen, und es werden ständig mehr. Es ist eine Kostenfrage, wiewohl wenn man die Kunden informiert, dass man fürs nassfeste Papiersackerl 20 Cent mehr nimmt, ist das überhaupt kein Problem.“

Steirische Direktvermarkter werden plastikfrei

ORF

Bei den Konsumenten renne man mehr oder weniger offene Türen ein, dennoch, so Kammer-Vizepräsidentin Maria Pein, wolle man vermitteln, „auch nur das zu kaufen, was man auch wirklich täglich braucht und nicht in Großpackungen Lebensmittel zu kaufen, um dann die Hälfte wegzuwerfen“.

Alternativverpackungen werden noch erarbeitet

An der Entwicklung von Alternativverpackungen werde weiterhin gearbeitet, so Brugner: „Es gibt noch Entwicklungsarbeit für Produkte, die nicht so einfach sind, Gemüse und Fleisch sind natürlich ein sensibles Thema - aber da arbeiten wir noch daran.“ Die Kammer schriebt etwa schon einen Wettbewerb aus, um die besten Verpackungsideen der Direktvermarkter zu sammeln, und die Stadt Graz werde Stoffsackerln zur Verfügung stellen, verspricht der für die Märkte zuständige Vizebürgermeister Mario Eustaccio (FPÖ).

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