Prozessstart nach Tod im Pflegeheim

Zwei Mitarbeiterinnen eines Pflegeheims stehen ab Montag in Feldbach vor Gericht: Im Juli des Vorjahres starb dort eine Patientin - laut Anklage, weil ein Rheumamittel zu hoch dosiert war.

Im Juli des Vorjahres ging es der 75-jährigen Bewohnerin des Pflegeheims plötzlich schlecht: Die Frau wurde ins Spital gebracht, vom LKH Radkersburg später ins LKH Fürstenfeld überstellt, wo sie wenige Tage später starb.

Der Tod der Frau hat nun am Montag ein gerichtliches Nachspiel: Zwei Mitarbeiterinnen des Pflegeheims müssen sich wegen fahrlässiger Tötung im Bezirksgericht Feldbach verantworten.

Rheumamittel zu hoch dosiert

Ein medizinisches Gutachten besagt, dass ein zu hoch dosiertes Rheumamittel den Tod der 75-Jährigen verursacht hat: Täglich statt wöchentlich sei es der Frau verabreicht worden, so die Anklage. Die Stationsleiterin soll die Dosierung falsch eingetragen, die Hausärztin die Liste ohne genaue Prüfung abgezeichnet haben.

Den beiden Angeklagten droht eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr - ein Strafmaß, dass das höchstzulässige für eine Verhandlung an einem Bezirksgericht ist.

Prozess für zwei Stunden anberaumt

Die Anwältin der Familie der Verstorbenen kündigte bereits im Vorfeld des Prozesses, der vorerst für zwei Stunden anberaumt ist, an, nach dem Strafverfahren auf dem Zivilrechtsweg Begräbniskosten und Trauerschmerzensgeld einzuklagen.