Rechnungshof kritisiert Zustand von Flüssen

Nicht einmal jeder zweite Fluss in Österreich ist in einem ökologisch guten Zustand. In der Steiermark sind es gerade einmal gut 30 Prozent. Das zeigt ein Bericht des Rechnungshofes.

In dem Bericht wird kritisiert, dass das Umweltministerium zu wenig in die Sanierung der Fließgewässer investiere und damit die Sanierung verzögere. Die Bilanz der Wasserqualität der österreichischen Fließgewässer sei zwar gut. Was sich allerdings im Wasser selbst abspiele, sei weniger erfreulich.

Zu wenig Artenvielfalt in den Gewässern

Nur 40 Prozent aller Gewässer seien in einem guten ökologischen Zustand, weisen also eine Artenvielfalt an Pflanzen und Lebewesen auf. Die Steiermark und Niederösterreich liegen mit knapp 30 Prozent sogar unter dem Österreichdurchschnitt. Zumindest hat unser Bundesland aber rund ein Fünftel der Gewässerstrecken vor vier Jahren unter Schutz gestellt, wird im Bericht positiv betont.

Verbauungen verhindern Ansiedlung von Tieren

Drei Milliarden Euro müssten investiert werden, um feste Uferverbauung zu entfernen und Flüsse wieder durchlässiger für Tiere zu machen - also Sperren wie Rückhaltebecken oder Kraftwerke müssen entfernt oder umgebaut werden. Das hat sich die Bundesregierung selbst vorgenommen.

Mit 780km Gewässerlänge hat die Steiermark einen Anteil von 17 Prozent an den wichtigsten Flüssen Österreich. Von 106 nicht passierbaren Bauwerken sind bisher aber erst 24 so umgebaut worden, dass sie wieder durchlässig sind. Auch die Anbindung an Nebenflüsse sei essentiell, wenn man wieder mehr Fische ansiedeln wolle.

Regierung investiert zu wenig - Zeit drängt

Der nötige Rückbau aller Flussbetten könne mit lediglich elf Prozent der veranschlagten drei Milliarden Euro nicht gelingen, heißt es im 80 Seiten starken bericht des Rechnungshofes. Mehr wurde bisher nicht investiert.

Bereits die Hälfte der Zeit, die zur Erfüllung der Wasserrahmenrichtlinie bis 2027 bleibt, ist verstrichen - wie man es schaffen will diese zu erfüllen, ist offen. Der Rechnungshof empfielt, die finanziellen Mittel dafür schnellst möglich zu sichern, um die Struktur der heimischen Gewässer nachhaltig zu verbessern.