Neue Anlaufstelle sagt Mobbing den Kampf an

Rund ein Drittel aller österreichischen Schüler ist laut einer WHO-Studie schon einmal gemobbt worden. In der Steiermark will eine neue zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle Mobbing den Kampf ansagen.

Neue Anlaufstelle:

Ab sofort können Kinder und Jugendliche bis 21 die Nummer 0676 / 8666 - 3131 wählen oder ein Mail an mobbing@stmk.gv.at senden - und sich Hilfe gegen Mobbing holen.

Mobbing an Schulen wird ein immer größeres Problem. Erst am Wochenende gingen alarmierende Bilder aus einer Wiener HTL durch die Medien - mehr dazu in wien.ORF.at. In der Steiermark ist indes am Montag eine neue zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle gegen Mobbing vorgestellt worden.

Sie ist in der Kinder- und Jugendanwaltschaft angesiedelt, weil diese „eine weisungsfreie, gesetzlich fundierte Einrichtung ist, mit einer hohen Kompetenz. Und diese Stelle einfach in guter Kommunikation mit allen Stellen in der Steiermark steht, die sich mit Mobbing beschäftigen“, so Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ).

Alarmierende Mobbingzahlen

Die Mobbingzahlen an österreichs Schulen seien alarmierend, so Lackner, und in den letzten Jahren stark gestiegen: „Es kann nicht sein, dass ein Drittel unserer steirischen Schulkinder gemobbt wird oder Erfahrungen mit Mobbing hat. Das ist etwas, das uns zum Handeln auffordert.“

Schüler spielen mit Smartphones

ORF

Ob im Klassenzimmer oder im Internet: Rund ein Drittel aller österreichischen Schüler gibt an, bereits gemobbt worden zu sein - ein weiteres Drittel habe selbst gemobbt, so eine aktuelle WHO-Studie.

Daher können ab sofort Kinder und Jugendliche bis 21 im Mobbingfall die Nummer 0676 / 8666 - 3131 wählen oder ein Mail an mobbing@stmk.gv.at senden. Sie gelangen so direkt zu speziell geschulten Mitarbeitern, „die sich dann konkret um diesen Fall kümmern und individuell und passgenau schauen; was ist das entsprechende Hilfskonzept in dieser Situation“, schildert Kinder- und Jugendanwältin Denise Schiffrer-Barac.

Budget von 70.000 Euro

Sollte der Mobbingfall außerhalb der geographischen Reichweite der Kinder- und Jugendanwaltschaft liegen, wird vor Ort Hilfe organisiert: „Der große Vorteil ist: Der Betroffene muss nicht mehr selbst von einer Stelle zur nächsten laufen, weil das für ihn ja ein großes Problem ist, er eventuell Scham, Angst oder Wut empfindet. Deshalb gibt es uns und ich glaube, dass es einiges zu tun geben wird!“

Was genau, wird in den nächsten zwei Jahren evaluiert. Dann wird entschieden, ob die Stelle zur Dauereinrichtung in der Steiermark wird. Das Budget, das das Land Steiermark für die neue Anlauf- und Koordinierungsstelle zur Mobbing-Prävention zur Verfügung stellt, beträgt jährlich 70.000 Euro.