Steirer entsorgen Müll in Ibiza
Ibiza ist hierzulande aktuell nicht nur aus politischer Sicht interessant: 1,5 Millionen Touristen werden laut Botres Global zu Spitzenzeiten auf der Insel gezählt.
Bisher wurde der verursachte Müll deponiert, jetzt sei aber ein Platzproblem entstanden: „Die Deponie ist absolut voll, und das ist ein kleines Gebiet, das einfach von Bergen und Hügeln eingeschlossen ist, und da ist einfach kein Platz mehr – die ist randvoll“, schildert Markus Grasmug, Technischer Leiter des steirischen Anlagenbauers.
Biomethananlage aus der Steiermark
50 Prozent des Abfalls sei Biomüll, so Grasmug - dieser soll nun in Biomethan umgewandelt werden. Ein Firmenkonsortium beauftragte daher die steirische Firma, die erste Biomethananlage auf Ibiza zu errichten. „Sie haben einen Druck bekommen von der Europäischen Kommission, natürlich auch die Deponieverordnung umzusetzen. Die Deponieverordnung sagt, dass kein organisches Material auf der Deponie abgelagert werden soll, dort kommt es ja zu unkontrollierten Methanemissionen.“
Maschine soll ab 2020 arbeiten
20.000 Tonnen Klärschlamm und eben 20.000 Tonnen Biomüll jährlich sollen Strom liefern – bis zu 5.000 Haushalte könne die Anlage versorgen. Bevor der Abfall zu Biomethan fermentiert wird, muss er nochmals getrennt werden – hier kommen laut Grasmug neuartige Sensoren und verbessertes Maschinendesign zum Einsatz.
Außerdem sei Ausfallsicherheit oberstes Gebot: „Vom Prinzip her haben wir solche Fermenter entwickelt, die nicht nach zwei Jahren gereinigt werden müssen und dadurch ein Betriebsausfall stattfindet. Das wäre natürlich beim Biomüll fatal, weil der Biomüll kommt jeden Tag rein“, so Grasmug. Die Anlage ist aktuell auch die einzige, die auf Ibiza geplant ist, heißt es vom steirischen Unternehmen - sie soll im September 2020 in Betrieb gehen und Biogas und damit Strom für die Inselbewohner erzeugen.