AHS-Lehrer sollen an Volksschulen unterrichten

In Deutschland werden wegen des Lehrermangels im Volksschulbereich Gymnasiallehrer umgeschult. Ähnliches passiert auch in der Steiermark, da es 20 offene Volksschulstellen gibt.

Der Mangel an Volksschullehrern sei zwar in der Steiermark nicht so eklatant wie in Teilen Deutschlands, dennoch fehlen derzeit 20 Planstellen. „Der Anteil ist gering, aber wir haben die Herausforderung, dass die Ausbildung für die Pflichtschullehrer und alle Lehrer von drei auf vier Jahre verlängert wurde, und im laufenden Schuljahr war ein sogenanntes Lehrjahr, da hatten wir keine Absolventen, weil die Studenten dieses eine Lehrjahr mehr brauchten“, schildert Michael Fresner, zuständig für das Pflichtschulpersonal in der Bildungsdirektion Steiermark.

Unterricht in dritter und vierter Klasse

Die Lehrer werden in diesem Schuljahr vor allem an Volksschulen auf dem Land eingesetzt, so Fresner: „Wir haben natürlich geschaut, dass diese Damen und Herren musisch-kreative Zugänge haben. Unsere Rückmeldungen von der Schulaufsicht sind, dass dieser Einsatz sehr gut funktioniert hat.“

Unterrichtet wird aber nur in den dritten und vierten Volksschulstufen, erklärt Michael Fresner, denn für die ersten und zweiten Volksschulklassen brauchen Lehrer spezielle didaktische Ausbildungen für den Erwerb von Sprache und Grammatik, über die AHS-Lehrer in der Regel nicht verfügen.

Kein langfristiges Modell

Auch im kommenden Schuljahr dürften wieder AHS-Lehrer im Volksschulbereich benötigt werden - wie viele, ist noch unklar, Michael Fresner schätzt aber, dass es mehr als 20 sein werden: „Grundsätzlich ist es ideal, wenn sie Deutsch oder Mathematik haben, weil sie diese Fächer vermitteln können. Wir haben aber auch Lehrer, die Geschichte oder Geografie haben.“

„Natürlich muss man an der Schule mit diesen Junglehrern intensiv arbeiten. Hier muss der ganze Lehrkörper diese auffangen, der Schulleiter muss sich um die besonders kümmern, weil sie ja auf eine andere Altersgruppe ausgebildet wurden“, so Fresner, der dieses Modell nicht als dauerhafte Lösung, sondern als Zwischenlösung sieht. Es müsse auf einen aktuellen Mangel reagiert werden, denn es gebe genügend Interessenten für die Ausbildung zum Volksschullehrer.