195 Tonnen Müll bei Frühjahrsputz gesammelt

Quer durch die Steiermark haben die Teilnehmer beim zwölften „großen steirischen Frühjahrsputz“ Orte von rund 195.000 Kilogramm Müll befreit. Besonderes Engagement wurde beim Bilanzabend am Montag ausgezeichnet.

Mehr als 55.000 Menschen - so viele wie noch nie - hatten heuer bei der Umweltaktion von 25. März bis 4. Mai mitgemacht - mehr dazu in Finale beim steirischen Frühjahrsputz (4.5.2019), achtlos weggeworfenen Müll in 165.000 Arbeitsstunden gesammelt, entsorgt und damit Wiesen, Wälder, Bachläufe, Grünanlagen und öffentliche Flächen gereinigt.

Verdienter Urkunden- und Preisregen

Auch heuer bewiesen die Teilnehmer wieder große Eigeninitiative sowie außerordentlicher Einsatz und Einfallsreichtum - und so gab es am Abschlussabend im ORF-Landesstudio Steiermark viele Auszeichnungen für besonderes Engagement: Besonders außergewöhnliche Leistungen, innovative Ideen und kreative Reportagen wurden mit Preisen und Urkunden belohnt.

Frühjahrsputz fast flächendeckend

Präsentiert wurden auch Zahlen rund um die zwölfte Ausgabe des von Land Steiermark/Lebensressort, der Fachgruppe für Entsorgungs- und Ressourcenmanagement der WKO Steiermark, dem Dachverband der steirischen Abfallwirtschaftsverbände und dem ORF Steiermark ausgerufenen Frühjahrsputzes.

„Das Engagement der Menschen in der Steiermark für mehr Lebensqualität durch eine saubere Umwelt hat sich heuer zum 12. Mal in beeindruckender Weise fortgesetzt. (…) Viele neu teilnehmende Organisationen und Privatinitiativen haben dazu beigetragen, dass heuer ein annähernd flächendeckender Frühjahrsputz in der Steiermark möglich war – konkret fanden erstmals in 285 der 287 Gemeinden Flurreinigungsaktionen statt“, freut sich Ingrid Winter, Leiterin des Referates Abfallwirtschaft und Nachhaltigkeit des Landes Steiermark.

Kinder und Jugendliche als Multiplikatoren

Neben 285 Gemeinden sammelten auch 54 Kindergärten und 329 Schulen mit fast 24.000 Schülern im Rahmen des „großen steirischen Frühjahrsputzes“ - wodurch Kinder und Jugendliche zu Multiplikatoren wurden.

Daniela Müller-Mezin, Obfrau der Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement der WKO, meint dazu: „Es freut mich besonders, dass viele Jugendliche aber auch Menschen, die unsere schöne Natur lieben, einen großen Beitrag zum ‚steirischen Frühjahrsputz‘ leisten. Unachtsam weggeworfene Gegenstände sind leider auch ein Zeichen, dass das Bewusstsein, wie mit Abfall umgegangen werden soll, noch nicht überall angekommen ist.“

Littering als zunehmendes Phänomen

Denn das unbedachte Wegwerfen von Müll - genannt Littering - wird laut Experten zum Problem. Littering ist ein Begriff aus dem Englischen und bezeichnet das achtlose Wegwerfen von Abfällen an öffentlichen Plätzen und in der Natur. Viele Dinge, die einfach in der Landschaft „entsorgt“ werden, bleiben sehr lange in der Umwelt bis sie vollständig abgebaut sind. So kann zum Beispiel Plastik einige Jahrhunderte bestehen bleiben. Litteringabfälle lassen sich kaum in den Stoffkreislauf zurückführen.

„Leider liegt die hochwertige Dose aus Aluminium noch viel zu oft im Straßengraben. Leider finden sich gut recyclingfähige PET-Flaschen verstreut in Wäldern und Wiesen“, sagt Christian Schreyer, Geschäftsführer des Dachverbandes der steirischen Abfallwirtschaftsverbände. Als Symbol gegen das Littering soll der Ressourcenpark Leibnitz sein, der beim Aktionstag des Frühjahrsputzes eröffent wurde. In diesem Altstoffsammelzentrum werden über 70 Abfallarten sauber getrennt gesammelt und wiederverwertet.

Grenzübergreifende Aktion

Der „Frühjahrsputz“ findet auch bundesländerübergreifend und über die österreichischen Grenzen hinaus Anklang: So wird seit Jahren eine Flurreinigungsaktion im Kosovo durchgeführt. Darüber hinaus veranstaltete die Steiermärkische Berg- und Naturwacht in Zusammenarbeit mit den AWVs Leibnitz und Radkersburg zum zweiten Mal den länderübergreifenden „Frühjahrsputz“: Mitwirkende aus den steirischen Bezirken sowie aus Gemeinden Sloweniens führten entlang dem Grünen Band, im Bereich Weitersfeld an der Mur, eine gemeinsame Flurreinigung durch.

Erstmals gab es heuer auch eine gemeinsame „Frühjahrsputz“-Aktion von der Steiermark und Burgenland – veranstaltet vom Verein der burgenländischen Naturschutzorgane/Bezirksgruppe Oberwart und der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht. Bereits zum vierten Mal wird auch eine bundesländerübergreifende Landschaftsreinigung von Steiermark, Kärnten und Salzburg organisiert: Berg- und Naturwächter/innen aller drei Bundesländer treffen sich im Nockalmgebiet (Dreiländereck) zur gemeinsamen Flurreinigung (die Aktion findet aufgrund der Schneelage zu einem späteren Zeitpunkt statt).

"Europas größtes Umweltprojekt

„Der Frühjahrsputz ist ja Europas größte Umweltaktion. Das ist schon etwas Einzigartiges“, sagt Landesrat Johann Seitinger (ÖVP). Er unterstrich die „beachtlichen“ Zahlen und sprach seinen herzlichen Dank aus, „dass so aktiv mitgeholfen wurde, unsere Steiermark noch ein Stück lebenswerter und sauberer zu machen“. Trotzdem brauche es immer wieder eine Bewusstseinsbildung, „um die Menschen zu sensibilisieren, dass die Natur uns allen gehört“, so Seitinger.

Insgesamt gab es in den letzten zwölf Jahren 539.712 Anmeldungen zum „Frühjahrsputz“; dabei wurden ca. 2.056.000 Kilogramm Müll eingesammelt und der fachgerechten Entsorgung zugeführt. Auch etablierte Umweltinitiativen der letzten Jahre, wie die „Aktivbürger/innen für eine saubere Steiermark“, wurden im Rahmen des „Frühjahrsputz“ gestartet. Wer sich auch abseits der Aktion für das Thema Müllentsorgung stark machen und tätig werden will, kann sich hier als „Aktivbürger für eine saubere Steiermark“ anmelden.

Links:

• Abfallwirtschaft Steiermark
• Steirischer Frühjahrsputz