Maschinen und Apparatebau AG (MAG) pleite

Druck durch Billiganbieter hat die Deutschlandsberger Maschinen und Apparatebau AG in die Insolvenz getrieben. Die Überschuldung liegt bei rund 10,5 Millionen Euro; rund 250 Gläubiger und 30 Dienstnehmer sind betroffen.

Laut Kreditschützern der AKV und der KSV1870 seien die Aufträge 2019 eingebrochen, ein aussagekräftiger Vermögensstatus müsse im Insolvenzverfahren erarbeitet werden. Am Dienstag wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht für Zivilrechtssachen in Graz beantragt.

MAG:

Die 1991 Maschinen und Apparatebau AG fertigt und vertreibt weltweit Lackdrahtmaschinen, handelt mit gebrauchten Lackdrahtmaschinen, produziert Prüfgeräte für Lackdrahtmaschinen sowie Ersatzteile.

Den rund 250 Insolvenzgläubigern wird eine Quote von 20 Prozent zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes geboten. Rund 30 Dienstnehmer sind betroffen.

Verlagerung nach Asien spürbar

In den vergangenen Jahren sei eine verstärkte geografische Marktverschiebung im Elektrogerätebau von Europa und Nordamerika nach Asien geschehen - und da Lackdrähte vorwiegend in Elektrogeräten verbaut werden, folge auch diese Produktion dem Trend der Verlagerung nach Asien.

Die AG habe daher mit „Billiganbietern“ zu kämpfen - selbst erzeuge man aber hochwertige Produkte. Produktions- und Entwicklungskosten seien in Österreich höher als in Asien. So seien in den vergangenen Jahren massive Umsatzrückgänge zu beklagen gewesen. Im Jahr 2019 brach der Auftragseingang ein, hinzu kamen Projektverluste.

Folge-Insolvenz des Schwesterunternehmens Eldra

Nach dem Insolvenzantrag der MAG hat auch die Eldra Elektrodraht-Erzeugung GmbH am Dienstag Insolvenz angemeldet und ebenfalls ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Die Firma verkauft Lackdrahtmaschinen und nimmt diese in Betrieb, wobei einziger Kunde die MAG ist. Beide gehören zur selben Unternehmensgruppe.

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