Öffnung von Grazer Priesterseminar geplant

Das Priesterseminar ist Ausbildungsstätte für Priester, doch bis 2025 soll in den Räumlichkeiten ein Impulszentrum für Bildung, Kunst und Kultur entstehen. Dort will die steirische katholische Kirche ihr gesamtes Bildungsangebot bündeln.

Die sogenannte Grazer Stadtkrone ist ein einzigartiges Ensemble geschichtsträchtiger Bauten, die über Jahrhunderte hinweg am Fuße des Schlossbergs errichtet wurden. Burg, Dom, Mausoleum, Alte Universität und Priesterseminar stehen nur wenige Schritte voneinander entfernt. In den kommenden Jahren soll dort ein anderer Wind wehen. Das Priesterseminar will sich nach außen öffnen und die Kirche soll ins Heute geführt werden.

„Gesellschaftlich offenes Zentrum“

Zehn bis 15 Millionen Euro sollen bis 2025 investiert werden, um ein Impulszentrum für Bildung, Kunst und Kultur aufzubauen. Bereits im Herbst soll das Bildungshaus Mariatrost in den Komplex des ehemaligen Jesuitenkollegs in der Altstadt einziehen, teilte die Diözese am Dienstag mit. Der künftige Name wird noch gesucht.

Abbildung der Grazer Stadtkrone

SONNTAGSBLATT, Gerd Neuhold

Die Grazer Stadtkrone mit den geplanten Neuerungen

Das neue Zentrum in der Bürgergasse 2 wird laut Wirtschaftsdirektor Andreas Ehart rund 25.000 Quadratmeter umfassen und Ausstellungsräume und Ateliers, Räume für Lesungen, Konzerte und Diskurse, Erwachsenenbildungsangebote und Möglichkeiten zur spirituellen Vertiefung bieten. „Das Impulszentrum soll ein gesellschaftlich offenes sein, daher soll auch die räumliche Situation geöffnet werden“, führte Ehart weiter aus.

In das Gesamtkonzept werde auch die Mitnutzung des Innenhofes, der Vorplatz sowie Gastronomie eingebunden. „Zum Beispiel haben wir vor, den Durchgangsbereich zum Freiheitsplatz zu öffnen, so dass der Zutritt zu dem wunderschönen Innengarten geöffnet wird“, so Ehart.

„Impulsgeber über Landesgrenzen hinweg“

Das Zentrum wird auch Heimat Kulturzentrums bei den Minoriten werden. Mit dieser Öffnung - im Rahmen der Reformen von Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl - möchte man so viele Menschen wie möglich erreichen, sagt Walter Prügger, Ressortleiter für Bildung, Kunst und Kultur. „Es soll ein Zentrum sein, das als Impulsgeber für die ganze Stadt wirkt, für die ganzte Steiermark, aber auch über die Landesgrenzen hinweg“, so Prügger. Eventuell solle es auch die Möglichkeit geben, die neuen Formate per Streaming steiermarkweit zu übertragen.

Thorsten Schreiber, Ute Paulweber, Andreas Ehart, Walter Prügger, und Johannes Rauchenberger

SONNTAGSBLATT, Gerd Neuhold

Thorsten Schreiber, Ute Paulweber, Andreas Ehart, Walter Prügger, und Johannes Rauchenberger

Regens Thorsten Schreiber, der „Hausherr“ des Grazer Priesterseminars, erwartet sich vom der räumlichen Zusammenlegung auch eine Bereicherung der Priesterausbildung. Es ergebe sich eine gute Möglichkeit, „die ganzheitliche Bildung zum Priester durch vielfältige Kontaktmöglichkeiten zu fördern“.

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