Der „Dellendoktor“ hat Hochbetrieb

Hagelschadenspezialisten haben derzeit Hochbetrieb. Tausende Autos wurden durch die letzten Hagelunwetter stark beschädigt. Bei der Reparatur der Dellen hat sich in den letzten Jahren technisch einiges getan.

In der Werkstatt von Manfred Frühwirt in Heiligenkreuz am Waasen im Bezirk Leibnitz stehen derzeit Autos aus allen Bezirken der Steiermark - keine Region blieb von Unwetter und Hagel verschont: „Bei einem Hagelunwetter sind 3.000 bis 4.000 Autos beschädigt worden. Es sind zigtausende Fahrzeuge zu reparieren. Ich bin ausgebucht bis Dezember.“

Drei Tage bis zur glatten Oberfläche

Der gelernte Kfz-Techniker hat sich auf das Reparieren von Autohagelschäden spezialisiert. Im Team mit vier weiteren Spezialisten wird gedrückt, geklebt und geklopft, um das verhagelte Blech glatt zu bekommen: „Eines der Fahrzeuge hatte 500 Einschläge an den ganzen Bauteilen – also von der Tür angefangen bis zur Motorhaube.“ Drei Tage lang braucht es, bis von den Dellen kein Kratzer mehr zu sehen ist, ohne das gekittet und lackiert wird.

Kosten von bis zu 4.000 Euro

Mit der sanften Ausbeulmethode glättet Manfred Frühwirth Delle für Delle: „Der Himmel wird bei einem Hagelschaden demontiert, die Delle wird dann mit einem speziellen Hebeeisen von innen rausgedrückt.“ Je nach Aufwand kostet diese Dellenreparatur zwischen 2.500 und 4.000 Euro.

Ältere Autos widerstandsfähiger gegen Hagel

Das Gerücht, dass früher die Autos gegen Hagel widerstandsfähiger gewesen sind, stimmt insofern, als dass Autos ab dem Baujahr 2000 aus dünnerem Blech gefertigt sind: „Die Blechstärke, zum Beispiel die der Motorhauben, ist auf fünf Zehntel zurückgegangen. Aufgrund des Fußgängerschutzes hat es eine geringere Federwirkung, deshalb gibt es größere Schäden.“ Hagelschutzdecken können den Schaden minimieren, so Frühwirth, aber nicht verhindern - einen hundertprozentigen Schutz bietet nur eine Garage.

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• Manfred Frühwirt