Der Tag des Denkmals will „Schätze teilen“

Das Wort „Denkmal“ bedeutet mehr als Statuen, Säulen und alte Gebäude - das möchte der Tag des Denkmals einmal mehr beweisen. In der Steiermark öffnen am Sonntag 35 bekannte und weniger bekannte Denkmäler ihre Pforten.

Ein Denkmal soll erinnern an die Geschichte, an bedeutende Persönlichkeiten oder historische Ereignisse - und einmal im Jahr, am europaweiten Tag des Denkmals, rücken Denkmäler in den Fokus: Burgen, Schlösser, Werkstätten oder Stifte öffnen ihre Tore. Führungen und Spezialprogramme sollen zeigen, wie Denkmäler bewahrt werden.

„Unserer Zukunft eine Vergangenheit geben“

Heuer steht der Tag des Denkmals unter dem Motto „Schätze teilen - Europäisches Kulturerbejahr“, sagt Karin Derler vom Bundesdenkmalamt: „Der Untertitel lautet ‚Unserer Zukunft eine Vergangenheit geben‘, und das passt ganz gut, denn ohne die Vergangenheit gibt es keine Zukunft, und es macht Sinn, auch einmal eine breite Öffentlichkeit zu sensibilisieren und zu konfrontieren mit dem kulturellen Erbe Europas.“

Tag des Denkmals

BDA

Allein in der Steiermark können am Tag des Denkmals 35 Objekte bestaunt werden, etliche davon können ausschließlich an diesem Tag aufgesucht werden: „Wir versuchen bei der Wahl der Programmpunkte zum einen auf das Thema Bezug zu nehmen, aber auch zum anderen aktuelle Restaurierungen herauszugreifen. Das können auch ganz einfache Bürgerhäuser im Privatbesitz sein, wo der Eigentümer sagt, so, ich habe jetzt jahrelang saniert, jetzt freut es mich selbst, das Ganze einmal zugänglich zu machen. Für uns ist das auch ein Dankeschön, diese Eigentümer einmal vor den Vorhang zu holen, es ist eine Art der Wertschätzung“, so Derler.

Drei Schwerpunkte

Der heurige Tag des Denkmals setzt drei Schwerpunkte: Archäologie, 100 Jahre Republik und den „Tag der Innenhöfe“. So gibt es im Schloss Eggenberg in Graz einen Rundgang durch eine Sonderausstellung mit dem Titel „Messerscharf“. Der „Tag der Innenhöfe“ wiederum ist laut Derler „besonders spannend, weil Denkmaleigentümer eingeladen wurden, ihre Höfe zu öffnen, und damit haben wir heuer erstmals wirkliche Schlösser dabei, die nicht nur ihre Innenhöfe, sondern ab und an auch die Schlosskapelle zeigen.“

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 27.9.2018

Zum Thema 100 Jahre Republik wird in Feldbach „ein ganz simples Werkstättengebäude gezeigt, das jüngst renoviert wurde, um auch einmal bewusst zu machen, dass es eben nicht nur Schlösser, Stifte, Kirchen sein müssen, die Denkmäler sind, sondern dass es auch ein simples Wohngebäude sein kann, das vielleicht noch gar nicht so viele Jahre am Buckel hat.“

„Ein Denkmal gehört bewohnt“

Das Kriterium, dass ein Denkmal zum Denkmal macht, liegt laut Karin Derler eben nicht im Alter oder der Schönheit, sondern an der geschichtlichen, künstlerischen und kulturellen Bedeutung. Wichtig sei es, dass die Eigentümer und Bewohner der Denkmäler die richtige Einstellung haben und ihren Besitz wertschätzen: „Ein Denkmal gehört bewohnt und belebt. Es sollte nicht leer stehen.“

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