Ukrainisches Flair in der Grazer Oper
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 23.8.2017
Die 39-Jährige war in den vergangenen zwei Jahren Assistentin des Generalmusikdirektors der Bayrischen Staatsoper. Geboren wurde sie in Brodi, in der Stadt Josef Roths - mehr dazu in Oper Graz: Oksana Lyniv wird neue Chefdirigentin (2.2.2017). Ihre erste höhere musikalische Ausbildung erhielt sie dann in Lemberg, auf Ukrainisch Lviv, der Metropole der Westukraine.
Oper Graz
Musik war der Ukrainerin bereits in Brodi in die Wiege gelegt worden, sind doch beide Eltern Musiker: „Als ich ganz klein war, mein Vater hat gerne musiziert oder improvisiert oder auch Lieder selbst arrangiert, dann saß ich auf seinem Schoß und habe zugehört und habe ganz bedauert, dass ich damals noch nicht Klavier spielen konnte, aber ich habe versucht, schon mitzusingen. Das war einfach ganz natürlich, Musik zu machen, das habe ich schon im Kindergarten gewusst."
ORF
Auf den Spuren Mozarts
In Lemberg lebte auch mehr als 25 Jahre lang der jüngste Sohn von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Xaver Mozart. Er komponierte und unterrichtete dort und war daher sehr prägend für das Musikleben. Auch um sein Werk wiederzuentdecken, veranstaltete Oxana Lyniv in Lemberg heuer zum ersten Mal das LvivMozArt-Festival, das mit zwei Werken des Mozart-Sohns begann. Für Oksana Lyniv ist Lemberg ein ganz besonderer Ort: „Ja, eben diese ganz besondere Atmosphäre, die ich auch bis jetzt, obwohl ich jetzt sehr viel reise, kaum noch woanders auf der Welt finde. Sehr herzliche Leute, auch sehr emotionelle, und eben diese etwas entspanntere Atmosphäre, aber auch sehr schöpferisch.“
„Fühle mich da sehr, sehr wohl“
Als Künstlerin will die 39-Jährige die engen kulturellen Beziehungen zwischen Österreich und der Westukraine wieder entdecken und in Graz auch Werke ukrainischer Komponisten heimisch machen; das Einleben in der Steiermark wird ihr nicht schwer fallen: „Ich habe schon eine Wohnung gefunden; und vom ersten Blick an hat mich Graz sofort an Lemberg erinnert; deswegen fühle ich mich da sehr, sehr wohl.“
ORF
Die eher zierliche Ukrainerin strahlt bei ihrer Arbeit als Dirigentin enorme Energie aus, führt Orchester und Sänger mit großer Disziplin, aber auch mit Herzlichkeit. Das Lemberger Publikum war von ihrem Festival hingerissen - in Graz wird Lyniv zunächst vor allem bei Konzerten eigene Akzente setzen.