Homers Odyssee im „Kürbis Wies“
In einer modernen Fassung der Odyssee, geschrieben von Stephan Lack und Alexander Hauer, gehen die Schauspieler dem gegenwärtigen gesellschaftlichen Leben auf den Grund.
Ein Zerrissener, der nicht weiß, was ihn erwartet
Leidenschaft und Hingabe, Geborgenheit und Heimatlosigkeit: Odysseus ist die Verkörperung des inneren Zwiespalts, erklärt Stefan Eisner, der im „Kürbis Wies“ den Odysseus verkörpert.
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Odysseus blickt zur Nymphe Kalypso auf
„Ich denke, er ist ein Zerrissener, er würde sehr gerne nach Hause kehren, er war so lange fort, er weiß aber nicht was ihn zu Hause erwartet. Er hat ja sein Kind nur als Kleinkind erlebt, die Frau schon ewig nicht mehr gesehen, hat so viele Dinge erlebt“, sagte Stefan Eisner.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 6.4.2019
Treffen auf der Müllinsel
Er erlebte die Wirren des trojanischen Krieges, aber auch die Liebe zur Nymphe Kalypso. Kalypso prangert patriarchale Strukturen an und ist somit neben anderen Elementen beispielgebend für die Aktualität des Werkes, sagte Regisseur Karl Posch: „Themen sind zum Beispiel unsere Gesellschaft, unsere Selbstbedienungsgesellschaft. Alles ist da, man bedient sich überall schon selbst.“
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Odysseus trifft seinen Sohn auf einer Müllinsel wieder
Ein weiteres Thema im Stück ist zum Beispiel auch die ganze Situation mit dem Müll: Das Wiedersehen zwischen Odysseus und seinem Sohn findet deshalb auf einer Müllinsel statt.
Die Geschichte wiederholt sich
Das Theater Kürbis vermag es, die Zeitlosigkeit des Werkes mit kluger Dramaturgie und einem imposanten Bühnenbild hervor zu streichen. „Es ist eine Geschichte, die sich ständig wiederholt, Geschichte wiederholt sich sowieso ständig und bei uns eben auch.“ Wiederholt wird die Odyssee im „atelier im schwimmbad“ in Wies bis Anfang Mai. Bis dahin wird Odysseus also seinen Schatten auf die Gesellschaft des 21.Jahrhunderts werfen.