Auszeichnung für junge IT-Pioniere

Der World Summit Youth Award (WSYA) für digitale Medienangebote junger Menschen wird am Samstag in Graz verliehen. Ausgezeichnet werden junge IT-Pioniere. Ihre Projekte werden ab Donnerstag präsentiert.

Der internationale Multimediapreis „World Summit Youth Award“ wird vom International Center for New Media (ICNM) mit Sitz in Salzburg und in Kooperation mit den Vereinten Nationen organisiert.

Internationaler Multimediapreis WSYA

Hervorgegangen aus dem Weltgipfel der Vereinten Nationen zur Informationsgesellschaft wird der WSYA-Preis bereits zum vierten Mal verliehen. Er geht an unter 30-Jährige, die sich für die Reduzierung von extremer Armut und Hunger, für die Bekämpfung von Krankheiten und gegen die Diskriminierung von Frauen einsetzen. Die Sicherung eines besseren Bildungszuganges sowie ökologischer Nachhaltigkeit stehen unter anderem auf der Agenda der insgesamt acht Millenniumsziele, die im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen formuliert wurden.

Jugendliche mit modernen Medien

WSYA

Jugendliche werden für innovative IT-Projekte mit dem WSYA ausgezeichnet

Prämierung der 18 besten Digitalprojekte

Zum ersten Mal findet die Preisverleihung in Österreich statt. Aus allen Einsendungen werden die 18 besten Digitalprojekte aus sechs Kategorien prämiert, welche an vier Festivaltagen von Donnerstag bis Sonntag präsentiert werden. An dem internationalen Wettbewerb nahmen insgesamt rund 700 IT-Spezialisten teil, die Websites, Handy-Apps und neue Medienformate im Sinne der Millenniumsziele entwickelt haben.

Veranstaltungshinweis:

Eröffnet wird das Festival am 10. November 2011 um 18.30 Uhr im ORF Landesstudio Steiermark. Die Preisverleihung findet am Samstag im Dom im Berg statt.

Mit ihren digitalen Errungenschaften, Internet und Apps schaffen die jungen Leute die Umsetzung der Millenniumsziele. Peter A. Bruck, Vorsitzender des WSYA, sieht die Chancen darin, dass Jugendliche unabhängig von Profit arbeiten, innovativ und kreativ sein können. Ziel sei es, so viele lokale Projekte wie möglich zu starten, so Bruck.

Ägyptische Projekte gegen sexuelle Gewalt

Unter den preisgekrönten Projekten finden sich heuer vier ägyptische Innovationen. Zwei davon richten sich gegen sexuelle Gewalt an Frauen. Die Frauenrechtlerin Engy Ghozlan entwickelte das Internetportal „Harassmap“, wo Frauen sexuelle Übergriffe per SMS, Twitter, Mail oder Telefon auch anonym veröffentlichen können.

Landkarte, auf der sexuelle Übergriffe eingetragen sind

Harassmap

Landkarte von Kairo, auf der sexuelle Übergriffe online eingetragen werden

Durch „Harassmap“ wird sexuelle Gewalt aufgedeckt und vor allem darüber aufgeklärt. „Wir sind überglücklich, dass unsere Initiative, die nur aus Ehrenamtlichen besteht, so weit gekommen ist und von den Vereinten Nationen gewürdigt wird“, freut sich Ghozlan über die Auszeichnung.

Laut einer Studie des Ägyptischen Zentrums für Frauenrechte sind 80 Prozent der Frauen täglich mit sexuellen Übergriffen konfrontiert. Auf „Girls Radio Station Only“ können junge ägyptische Frauen über Gewalterfahrungen und ihre Sorgen berichten. Acht Stunden täglich sendet Amani Eltunsi via Internet und gibt den Frauen dadurch eine Stimme, die bereits von fünf Millionen Zuhörerinnen gehört wird.

Innovative Netzwerke und Plattformen

Das Online-Freiwilligennetzwerk „Make a Difference“ in Indien macht es möglich, Kinder aus Waisenhäusern, Obdachlosenheimen und bedürftigen Familien durch Englischunterricht zu fördern. Mittlerweile können so rund 3.500 Kinder in 19 indischen Städten unterrichtet werden. Geprägt von einer Überschwemmung, die ihr ganzes Dorf zu überfluten drohte, gründete die erst 14-jährige Indonesierin Adeline Tiffanie Suwana die Plattform “Friends of the Nature”. Sie unterstützt damit das Millenniumsziel „ökologische Nachhaltigkeit“.

Dies sind nur einige der insgesamt 18 auserwählten Multimedia-Digitalprojekten, die zwischen dem 10. und 13. November in Graz vor einem hochkarätigem Publikum aus Forschern, Regierungsvertretern und Nichtregierungsorganisationen präsentiert werden. An den vier Festivaltagen werden den Besuchern zusätzlich Ausstellungen und Workshops rund um die Millenniumsziele geboten.

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