DCM Decometal Problemfall für Banken

Das verschuldete Rohstoffunternehmen DCM in Fürstenfeld wird zum Problemfall einiger Großbanken. Laut einem Bericht des „Standard“ sind Kredite in der Höhe von 250 Millionen Euro offen. DCM Decometal soll sich beim Einstieg in das internationale Minengeschäft überhoben haben.

Die Kredite wurden von DCM Decometal GmbH kurzfristig aufgenommen und wären eigentlich per Jahresende fällig gewesen. Allein bei den Raiffeisenbanken (RLB und RZB) hat das Unternehmen Kredite von 140 Millionen Euro laufen, der Rest entfällt auf die Erste Group, die Bank Austria und die Steiermärkische.

Investments gingen noch nicht auf

Das oststeirische Unternehmen ist im internationalen Handel mit Erzen und Legierungen tätig. Etliche der geplanten Investments haben sich bis dato offenbar noch nicht rentiert; einige der Minen, in die investiert wurde, seien schlicht noch nicht fertig gebaut und können daher auch kein Material für den Handel liefern, heißt es in dem „Standard“-Bericht. Dazu kamen in der albanischen Chrom-Mine ACR ein Streik und eine Explosion mit einem Toten.

Kredite verlängert und Geld zugeschossen

Um doch noch zu ihrem Geld zu kommen, verlängern nun die Banken die Kredite und gewährten einen Überbrückungskredit in der Höhe von 25 Millionen Euro. Einige der Banken sind auch selbst an der DCM beteiligt: die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich etwa mit zehn Prozent, die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG mit 2,7 Prozent und die ÖVAG mit 1,53 Prozent.

Der DCM, die bis vor kurzem von Rohtraut Skatsche-Depisch - der Tochter des Firmengründers Herbert Depisch - geführt wurde, stehen dem Bericht zufolge nun tiefschürfende Veränderungen ins Haus. Die bisherige Chefin nahm ihren Hut, seit November sitzt Sanierer Erhard Grossnigg am Ruder. Er legte den Banken ein Konzept vor, das diese einstimmig annahmen. DCM muss demnach Teile von Produktionsstätten verkaufen, um Geld flüssig zu machen.

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