Lehrlinge: Auslandspraktika boomen

Nach dem Vorbild von Schülern und Studenten können jetzt auch Lehrlinge ihre Ausbildung bei Auslandspraktika verbessern. Die Nachfrage nach solchen Aufenthalten in anderen EU-Ländern ist groß - 2011 nahmen 40 Lehrlinge dieses Angebot wahr.

Die Auslandspraktika dauern meist mehrere Wochen, verpflichtende Mindestzeit sind 14 Tage. Teilnehmen kann an diesem Programm theoretisch jeder Lehrberuf, vom Techniker bis hin zum Konditor. Die Lehrlinge sollten im dritten Lehrjahr sein.

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APA/Hans Klaus Techt

Auch Metaller-Lehrlinge können Auslandspraktika absolvieren.

Von Finnland bis Malta

Steirische Lehrlinge, die Betriebe und Arbeit in einem anderen Land kennenlernen wollen, können sich zwei Mal im Jahr beim Verein für Internationalen Fachkräfteaustausch IFA bewerben. Dieses Frühjahr geht es für sie nach Deutschland, England, Finnland, Irland und Malta.

Wer sich beworben hat, wird auch betreut, sagt Sabine Hofstätter von IFA: „Wir organisieren die Reise und gemeinsam mit unserem Partner vor Ort die Unterkunft und den Praktikumsplatz. Das heißt, der Lehrling wird immer in seinem Lehrberuf arbeiten und sieht im Ausland neue Betriebsstrukturen, er kann sich neue Arbeitsmethoden aneignen oder in interkulturellen Teams arbeiten.“

Praktika werden teilweise gefördert

Die Praktika werden zwar gefördert, ein Eigenanteil muss aber bezahlt werden, sagt Hofstätter: „Alle Praktikumsplätze, die die IFA organisiert, sind gefördert durch unterschiedliche Geldgeber, aber leider ist es nie eine Vollkostenabdeckung. Das heißt, mit einem Selbstbehalt von 100 bis 450, 500 Euro ist zu rechnen für ein einmonatiges Praktikum.“

Geförderte Sprachkurse

Sprachkurse, die im Zusammenhang mit dem Praktikum absolviert werden, können ebenfalls gefördert werden

Konditor-Lehrling in England

Die Admonter Konditorei Stockhammer hat vergangenes Jahr einen Lehrling für drei Wochen nach England geschickt - mit durchwegs positiven Erfahrungen, sagt Chef Günter Planitzer: „Weil er natürlich ’was ganz ’was anderes gesehen hat. Es ist eine ganz andere Art der Konditorei wie bei uns in Österreich, und er hat gesagt, dass wir wahrscheinlich kein einziges Stück Torte verkaufen würden, das die dort drüben produzieren aufgrund der sehr starken Farbgebung der Mehlspeisen.“

Die nächste Bewerbungsrunde gibt es übrigens für die Herbstpraktika. Informationen dazu gibt es bei der Wirtschaftskammer, in den Berufsschulen oder im Internet.

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