Grippewelle erreicht die Steiermark

In der Steiermark ist seit knapp einer Woche von den Behörden „offiziell“ eine Grippewelle ausgerufen worden. Derzeit sind fast 4.000 Menschen in der Steiermark an der Grippe erkrankt. Der Höhepunkt dürften in einigen Wochen erreicht sein.

Apotheke

ORF

Der Andrang in den heimischen Aptheken ist derzeit groß

In den steirischen Apotheken nimmt der Andrang langsam aber sicher zu. Allein in den vergangenen zwei Wochen hat sich die Zahl der Grippeerkrankungen in der Steiermark verdoppelt.

3.800 Steirer leiden an grippalem Infekt

Die steirischen Apotheker haben vorgesorgt, so Andreas Lembeck, Apotheker: „Wir haben als Vorsichtsmaßnahme Grippemittel bestellt, das wir sonst nicht lagernd haben - das Tamiflu, haben aber davon noch nichts gebraucht.“ Das könnte sich bald ändern, denn derzeit hüten schon 3.800 Steirer mit einem grippalen Infekt das Bett.

Ferien unterbrechen Grippewelle

Seit einer Woche sprechen auch die Behörden von einer Grippewelle, deren Höhepunkt noch vor uns liegt, meint Marianne Wassermann-Neuhold von der Landessanitätsdirektion: „Die Welle dauert insgesamt schon einige Wochen. Bei uns war es in den letzten Jahren oft so, weil wir meistens ein bisschen früher dran waren mit der Grippewelle als heuer, da zum Beispiel durch die Semester-ferienwoche die Welle auch unterbrochen worden ist. Es ist ja bekannt, dass die Kinder der Motor dieser Epidemie sind.“

Die letzten Jahre dominierte die Schweinegrippe

Dass die Grippe heuer später als üblich auftritt, liegt aber nicht - wie man fälschlich glauben könnte - allein am bislang überwiegend milden Winter. Am Hygieneinstitut der Grazer Universität, wo die unterschiedlichen Viren-Stämme untersucht werden, hat man eine andere Erklärung: „Ich würde es eher so sehen, dass in den letzten Jahren sehr stark der H1N1 2009, die sogenannte ‚Schweinegrippe‘ vorhanden war. Die meisten Leute dürften diese, auch in ganz leichter Form, durchgemacht haben, beziehungsweise ist der Rest geimpft", meint Harald Kessler vom Hygieneinstitut.

Neben dem Influenza B-Virus, der drei Stämme hat, grassiert heuer der so genannte H3N2-Virus. Auch jetzt kann man sich noch impfen lassen, allerdings wirkt der Impfstoff erst nach etwa zehn Tagen.

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