Metaller-Lohnrunde beginnt

Mit der Übergabe des Forderungskataloges der Arbeitnehmervertreter fällt am Mittwoch der Startschuss für die Metaller-Lohnrunde. Die Arbeitnehmer erwarten schwierige Gespräche, die Arbeitgeber Rücksicht.

Walter Rotschädl ist nicht nur Präsident der steirischen Arbeiterkammer, sondern auch Landesvorsitzender der Produktionsgewerkschaft PRO-GE, die gemeinsam mit der Gewerkschaft der Privatangestellten die Beschäftigten im Metallgewerbe vertritt. Als solcher ist er auch auf Bundesebene im Präsidium vertreten und wird bei den Verhandlungen eine wichtige Rolle spielen.

Arbeitnehmer rechnen mit schwierigen Gesprächen

Rotschädl hofft, „dass wir eine entsprechende Erhöhung über der Inflationsrate erzielen werden können, denn ich glaube, gerade wenn man sich den Fachverband ‚Maschinen und Metallwarenindustrie‘ ansieht, steht der nach den Wirtschaftsprognosen relativ gut da“.

Metaller

APA/dpa/Patrick Pleul

Der Metallerabschluss gilt als richtungweisend für alle anderen Branchen

Walter Rotschädl erwartet für heuer aber schwierige Gespräche, denn erstmals muss die Gewerkschaft mit allen sechs Metaller-Fachverbänden einzeln verhandeln.

Arbeitgeber erwarten Rücksicht

Der mit 120.000 Beschäftigten mit Abstand größte Fachverband ist eben jener „Maschinen und Metallwarenindustrie“ (FMMI), und der hatte bereits im Frühjahr angekündigt, eigene Gespräche führen zu wollen. Für den Obmann dieses Fachverbandes, den steirischen Unternehmer Christian Knill, steht das Metallgewerbe vor schwierigen Herausforderungen: „Wir gehen für das nächste Jahr und die nächsten fünf Jahre von einer sehr stagnierenden Wirtschaft aus, und daher erwarten wir auch, dass auf unsere Zukunftsfähigkeit, unsere Wettbewerbsfähigkeit in den Verhandlungen Rücksicht genommen wird.“

Ungewohnt hohes Tempo

Die Herbstlohnrunde startet mit ungewohnt hohem Tempo: Die Verhandlungen mit dem Fachverband „Maschinen und Metallwarenindustrie" beginnen umgehend nach der Forderungsübergabe der Arbeitnehmervertreter am Mittwoch. Eine Einigung in der ersten Runde gilt allerdings als extrem unwahrscheinlich - im Vorjahr waren vier Sitzungen erforderlich.

Ausgangsbasis für die Verhandlungsrunde ist eine Inflationsrate von 2,8 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten, im Vorjahr gab es ein Plus bei den Kollektivverträgen von im Schnitt 4,2 Prozent. Nach einer sehr guten Auftragslage in den vergangenen beiden Jahren trübte sich zuletzt der Ausblick für die Metallindustrie ein. Einen Abschluss unter der Inflationsrate schloss die Gewerkschaft aus.