Oststeirer erfand Kupplungssystem für Traktoren

Täglich kuppeln Landwirte auf der ganzen Welt Traktoren und Geräte zusammen - dabei verliert man nicht nur Zeit, sondern es ist auch nicht ungefährlich. Eine neuartige Kupplung des steirischen Landwirts Johann Gangl soll das nun ändern.

In Österreich entfallen 13 Prozent der Traktorunfälle auf das An- und Abkoppeln von Geräten.

Zehn Jahre Entwicklungszeit

Zehn Jahre lang entwickelte der Oststeirer gemeinsam mit seinen Söhnen und einem Freund das praktische Verbindungssystem, um Zug- und Arbeitsmaschine vollautomatisch und ohne Gefahr zu verkuppeln, am Dienstag präsentierte er es in Ehrenhausen.

Bequem von der Traktorkabine aus zu bedienen

In Handumdrehen - in nicht einmal sechs Sekunden - lassen sich nun Arbeitsmaschinen am Traktor wechseln: „Der wesentliche Vorteil ist, dass man vom Vordersitz aus Maschinen ankuppeln kann und nicht mehr herunter gehen muss - so spart man sich Zeit. Außerdem ist die Sicherheitsfrage ganz enorm, weil dieses Einquetschen zwischen Traktor und Maschine einfach nicht mehr möglich ist“, sagt Gangl.

Kuppelsystem für Traktoren

ORF

Den Wert einer „schönen Villa“ investiert

Trotz vieler Bemühungen blieb lange Zeit nur die Erkenntnis: „Wenn man als Erfinder irgendwas macht, wird man automatisch gebremst. Niemand schenkt dir das Vertrauen und kein einziger Geldgeber scheint dann da zu sein, der sagt: Wir stehen wirklich dahinter, und wir gehen das an.“

So investierte Gangl selbst, nach eigener Auskunft „den Wert einer schönen Villa“: "Ich hab’ mir eigentlich immer vorgenommen, etwas zu machen, was allen einen Nutzen bringt. Dass das nicht erkannt wird, das hat eigentlich am meisten weh getan.“

Nächstgrößeres Modell bereits in Arbeit

Das derzeitige Modell ist für alle Traktoren verwendbar, und das nächstgrößere Modell ist bereits in Arbeit: „Dieser Markt wird wahnsinnig groß. Wir arbeiten an einem nächstgrößeren Modell und fahren jetzt schon im Feldversuch Maschinen bis zu sechs Tonnen." Und der - weltweite - Erfolg läuft bereits an: "Wir haben jetzt aus Frankreich Aufträge bekommen, und wir sind mit Neuseeländern in Kontakt“, so Gangl.

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