Nahverkehrsdrehscheibe Graz eröffnet
Die Zeit bleibt nicht stehen: Das symbolisiert nicht nur die große Uhr am Bahnhofsgebäude, sondern auch die Baustelle, die das Bild rund um das Bahnhofsgelände seit mehr als zwei Jahren prägt.

Helge O. Sommer / Holding Graz
Für den Bau der Nahverkehrsdrehscheibe wurden 41.000 m2 Beton und 3.800 Tonnen Stahl verbaut sowie 95.000 Kubikmeter Erde ausgehoben
Die Straßenbahn taucht ab
Der baulich wohl aufwendigste Abschnitt betrifft die neue Unterführung: Die Straßenbahn verschwindet bereits in der Annenstraße von der Bildfläche, taucht ab und kommt erst in der Eggenberger Straße wieder ans Tageslicht; dadurch wird der Verkehr an der Oberfläche deutlich entlastet und die Straßenbahn wird direkt an die Bahn angebunden, die die Passagiere durch eine unterirdische Doppelhaltestelle unter dem Europaplatz erreichen. Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) sprach bei der Eröffnung von einem Vorgeschmack auf eine U-Bahn.

Helge O. Sommer / Holding Graz
Zudem wurde der Bahnhofsvorplatz neu gestaltet, bekam eine Glasüberdachung in Ellipsenform; Rolltreppen und Aufzüge ermöglichen einen barrierefreien Zugang zum Hauptbahnhof und zur Annenstraße.
Baukosten und Termin eingehalten
Die Verkehrsreferentin der Stadt Graz, Lisa Rücker (Grüne), verwies am Freitag darauf, dass die Baukosten der Nahverkehrsdrehscheibe nicht überschritten und alle Termine eingehalten wurden: „Es war manchmal schwierig, es gibt manchmal, wenn man in den Untergrund geht, Unerwartetes; mit den Baukosten auszukommen und termingerecht fertig zu werden, ist schon eine große Leistung.“
Das gesamte Projekt „Graz Hauptbahnhof 2020" soll bis Ende 2015 fertig sein; es umfasst neben der Nahverkehrsdrehscheibe auch den Ausbau sämtlicher Infrastrukturen wie den Süd- und Nordkopf des Bahnhofs, die Adaptierung der Bahnsteig- und Gleisanlagen, die Verlängerung von Bahnsteigen und den Neubau des nördlichen Personentunnels sowie dessen Verlängerung bis in die Waagner-Biro-Straße.
„Investition in die Zukunft“
Insgesamt kostet das Projekt „Graz Hauptbahnhof 2020“ 260 Millionen Euro, 90 Million davon entfallen auf Nahverkehrsdrehscheibe - und dieses Geld ist gut investiert, so Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ): „Wir sollten Infrastrukturkosten nicht nur als Kosten sehen, sondern als Investitionsmaßnahmen in die Zukunft.“
Inbetriebnahme am Montag
Was die Nahverkehrsscheibe betrifft, finden jetzt noch die letzten Feinarbeiten statt; am Samstag erfolgen Betriebsabnahme und Brandschutzübung, und ab Montag fahren die Straßenbahnen dann am Bahnhofgürtel unterirdisch.
Link:
- Nahverkehrsdrehscheibe Graz (Holding Graz)