Zwölf Brillianten von Grazer ergaunert

Ein Grazer Geschäftsmann hat sich mit angeblichen Investoren aus dem Ausland eingelassen, die ihr Geld in Edelsteine investieren wollten. Statt zum Geschäft, kam es aber zum Raub von zwölf Brillianten im Wert von fast einer halben Million Euro.

Bereits im Frühjahr 2011 war der Grazer Geschäftsmann von einem Unbekannten kontaktiert worden - telefonisch und unter falschem Namen. Der Mann gab an, im Namen einer Investorengruppe in Edelsteine investieren zu wollen. Es folgten rege Telefon- und Mailkontakte.

Geschäftstreffen in Italien vereinbart

Näheres wurde schließlich bei einem ersten Treffen in Mailand geklärt. Dort nannte der Unbekannte erstmals eine Investitionssumme zwischen 400.000 bis 700.000 Euro. Der Unbekannte organisierte für den Grazer sogar den Flug und bezahlte ihn auch. Das veranlasste den Unternehmer offenbar zwölf Brillianten zu organisieren, die bei einem weiteren Treffen in Udine an die Investoren übergeben werden sollten.

Brillantring, Pfandhaus

ORF

Die Betrüger wollten mit Falschgeld bezahlen

460.000 Euro in bar angeboten

Die Übergabe der Edelsteine sowie des vereinbarten Kaufpreises in der Höhe von 460.000 Euro sollte in einem Hotel erfolgen. Dass der Großteil des Geldes tatsächlich nur aus Kopien bestand, wusste der Grazer Geschäftsmann zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Er selbst trug die zwölf Brillianten in der Hosentasche bei sich.

Raub statt Geschäftsabschluss

Weil der Grazer - entgegen der Vereinbarung - aber in Begleitung eines Geschäftsfreundes kam und auch eine Geldzählmaschine dabei hatte, dürfte aus dem vermeintlichen Geschäftsabschluss aber ein Raub geworden sein. Der Fahrer des Kunden bedrohte den Grazer mit einer Waffe und zwang ihn zur Herausgabe der Edelsteine. Der Kunde versuchte, den Grazer zu beruhigen und versicherte, sich um die Angelegenheit zu kümmern. Der Geschäftsmann kehrte daraufhin nach Österreich zurück - erstattete letztlich aber Anzeige.

Polizei warnt vor weiteren Fällen

Die Polizei spricht in Fällen , wie sie dem Grazer Geschäftsmann widerfahren sind, von einem so genannten „Rip-Deal“ oder Vorauszahlungsbetrug und warnt vor derartigen Maschen: Erst im November versuchten es Betrüger damit bei einem Grazer, der seine Wohnung um 300.000 Euro verkaufen wollte. Mehrmals telefonierte er mit dem Mitarbeiter eines Scheichs, der angeblich Interesse hatte. Der Grazer wurde aber skeptisch und verständigte rechtzeitig die Polizei.

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