Wintereinbruch setzt Bauwirtschaft zu
Im Bau- und Baunebengewerbe waren Anfang März in der Steiermark 12.659 Personen arbeitslos gemeldet, und durch den neuerlichen Wintereinbruch hat sich an dieser Situation nur wenig geändert.
„Eine schwierige Phase für die Bauwirtschaft“
„Drei Viertel der Personen, die an und für sich am Bau beschäftigt sind, sind zur Zeit sicher noch ohne Arbeit. Die Mitarbeiter in den Büros sind angemeldet und auf der Lohnliste, aber nachdem noch keine produktiven Stunden geschehen, ist das Ganze eine schwierige Phase für die Bauwirtschaft“, sagt Michael Stvarnik, Landesinnungsmeister-Stellvertreter der Baumeister.
APA/Stefan Thomas
Auch viele Dachdecker länger arbeitslos
Schnee und Frost setzen aber auch den knapp 270 steirischen Dachdeckerbetrieben zu: Bei normalen, der Jahreszeit entsprechenden Witterungsverhältnissen wären die rund 2.700 Dachdecker und Spengler schon längst wieder im Einsatz.
Eisige Temperaturen sowie Schnee auf den Dächern macht ein Arbeiten derzeit aber unmöglich, sagt Helmut Schabauer, Landesinnungsmeister in der Wirtschaftskammer: „Ich schätze, dass sicherlich maximal die Hälfte der Erwerbstätigen in unserer Branche in den Betrieben angemeldet ist, der Rest wird sicher aufgrund der Witterung dem Staate Geld kosten.“
Laut Schabauer geht das auch auf Kosten des Arbeitsmarktservice (AMS), da viele Dachdecker heuer um ein bis zwei Monate länger arbeitslos gemeldet bleiben müssen als im Normalfall.
Viele Einstellzusagen halten nicht
Vom AMS Steiermark gibt es zwar noch keine aktuellen Zahlen, aber laut Geschäftsführer Karl Heinz Snobe müssten viele Bauarbeiter, die bis Mitte März Einstellzusagen bekommen hätten, weiter stempeln, da sie erst später zu arbeiten beginnen können.
Auch den Landwirten treibt der neuerliche Wintereinbruch die Sorgenfalten auf die Stirn: Durch die geschlossene Schneedecke können Äcker und Felder nicht bestellt werden, was vor allem beim Sommergetreide zu Problemen führt - mehr dazu in Landwirtschaft stöhnt unter Wintereinbruch.
Nicht nur Verlierer
Es gibt aber nicht nur Verlierer: Die Salinen Austria AG gehört zu den größten Profiteuren des langen Winters, denn der Verkauf von Auftausalz läuft auf Hochtouren. Laut ASFINAG wurden allein in der Steiermark im heurigen Winter bereits rund 25.000 Auftausalz Tonnen verbraucht - deutlich mehr als in den letzten Jahren.