„Graz Bikes“ sind Ladenhüter
Insgesamt schlossen sich im Rahmen von Graz Bike 14 Verleihstellen zusammen, um 220 Räder an die Grazer (und an Touristen) zu bringen. Zwar war die Zeit von Ende August bis Winterbeginn kurz, die Anfragen und Buchungen waren dafür aber umso dürftiger: Bei „Rund ums Fahrradl“ spricht man von nur zwei Buchungen, beim Elektrofahrradcenter Graz wurden drei E-Bikes ausgeborgt; kaum Anfragen gab es auch bei den zwei ÖAMTC-Stützpunkten in Graz.
ORF
Kompliziertes Bestellsystem
Ein Hauptgrund dafür ist unter anderem im komplexen Bestellsystem zu finden: Bei Graz Bike kann man sich nur über das Internet einen Leihtermin sichern; danach muss meist über ein Telefongespräch bei der jeweiligen Verleihstelle ein Abholtermin fixiert werden, und erst im Anschluss kann man das Bike dann tatsächlich abholen - eine Prozedur, die sich kaum ein Interessierter antat.
Hans Peter Auer vom ÖAMTC sieht die Probleme ähnlich: „Wir haben das letzte Jahr als Testphase oder als Einstieg gesehen, und ich glaube, dass wenn dieses System ein bisschen vereinfacht wird, dass dann auch die Buchungen und der Rücklauf deutlich steigen werden.“
Zu wenig Zeit - zu wenig Geld
Hans Pauer von Rebikel betont, er habe einige Buchungen gehabt, aber auch selbst Werbung gemacht. Mit zu wenig Werbebudget und zu wenig Vorbereitungszeit begründet schließlich auch Robert Schmied von der e-mobility Modellregion Graz die Startschwierigkeiten von Graz Bike - man habe nur dreieinhalb Monate Zeit gehabt, Graz Bike aufzustellen, zudem sei der Start Ende August ungünstig gewesen. Dennoch spricht Schmied von rund 20.000 Verleihstunden; wie viele Buchungen das im Endeffekt waren, kann er aber nicht sagen.
Verbesserungen stehen an
Nun sei man dabei, das System für heuer zu vereinfachen: „Es wird eine sogenannte Easy-Suchseite geben für ein einfaches und schnelles Suchen für den Endkunden. Wir haben eine optimierte Auswahl bei den E-Bikes, und die Körpergröße wurde auch entfernt. Zudem wird auch die englische Version kommen“, so Schmied.
Über den Sommer werde man weitere Verbesserungen einführen: So sollen dann auch Gruppenanfragen möglich sein. Derzeit sucht man weitere Verleihstellen im Umland, sagt Schmied - er glaubt an den Erfolg des Systems und sagt, dass auch andere europäische Städte Interesse hätten.