Fusion: Seiersberg und Pirka binden Bevölkerung ein

Pirka und Seiersberg - beide im Bezirk Graz-Umgebung - müssen fusionieren - so wollen es SPÖ und ÖVP im Land. Die Bürgermeister sehen den Fusionsauftrag als Chance: Sie binden die Bevölkerung ein und wollen über alle Schritte informieren.

Nicht „drüberfahren“, sondern „drüber reden“ und zwar mit allen - so lautet die Devise in Pirka und Seiersberg: Die beiden Bürgermeister binden die Bevölkerung ein und wollen über alle Schritte informieren.

Die Wappen von Seiersberg und Pirka

ORF.at/gemeindekurier.at

Nicht „drüberfahren“, sondern „drüber reden“ lautet die Devise in Pirka und Seiersberg

Als Informationsplattform gibt es eine Internetseite und eine neue - gemeinsame - Gemeindezeitung, die noch dreimal vor der entscheidenden Volksbefragung erscheint; zudem kann die Bevölkerung schon jetzt Bedenken, Fragen und Ideen bei einer Meinungsumfrage einbringen.

Die beiden Gemeinden haben bereits viele gemeinsame Strukturen und durch den regen Zuzug auch gemeinsame Herausforderungen - etwa das Verkehrsproblem: Hier erarbeiteten die beiden Bürgermeister ein gemeinsames Konzept - in einer fusionierten Gemeinde wäre es leichter umzusetzen, weil es mehr Geld vom Bund gäbe.

Bürgermeister von Pirka: „Das ist eine Super-Sache“

Entscheiden werden die Bürger in einer Volksbefragung im Oktober - gefragt werden sie aber schon jetzt, erklärt Thomas Göttfried (SPÖ), der Bürgermeister von Pirka: „Man kann eigentlich alles fragen. Ganz wichtig ist der Bevölkerung der Flächenwidmungsplan und der Schutz der Vereine. Und sämtliche Informationen, wie weit wir schon sind, bekommen sie in unseren Arbeitsgruppensitzungen. Das ist eine Super-Sache.“

Externe Berater brauche man nicht, so Göttfried - man rede untereinander, etwa die Arbeiter des Wirtschafthofes oder der Buchhaltung von Pirka und Seiersberg: Hier wisse man selbst am besten, wie man sinnvoll fusionieren könne.

Bei Zustimmung will man nicht bis 2015 warten

Fruchtet die Informationskampagne, könnte man schon 2014 gemeinsame Wege gehen, sagt Werner Baumann (SPÖ), Bürgermeister von Seiersberg: „Wenn es einmal läuft, dann geht es schnell. Deswegen ist es uns sehr wichtig, die Bürger zu informieren, die Volksbefragung jetzt durchzuführen. Wenn vom Volk ein Nein kommt, werden wir uns zurückziehen und warten auf Landesvorgaben. Sollte von der Bevölkerung ein Ja herauskommen, werden wir natürlich nicht bis 2015 warten, sondern nehmen die Fusion am nächsten Tag in Angriff.“

Strikt gegen eine Fusion mit Seiersberg ist die ÖVP Pirka: Der geschäftsführende Ortsparteiobmann Thomas Lienhart sieht keine Vorteile und befürchtet, dass die Interessen der deutlich kleineren Gemeinde Pirka in einer Großgemeinde nicht mehr ausreichend wahrgenommen würden - dabei könnte die fusionierte Gemeinde sogar noch größer werden: In der Gemeinde Attendorf gibt es in den Ortsteilen Mantscha, Riederhof und Mühlriegel Widerstände gegen die geplante Fusion mit Hitzendorf - viele Bewohner dieser Ortsteile würden lieber zu Seiersberg wechseln.

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