Veranstaltungsgesetz macht Feste unrentabel

Das neue Veranstaltungsgesetz macht viele Feste durch strenge Auflagen unrentabel und kaum durchführbar, klagen steirische Veranstalter. Sie setzen ihre Hoffnungen jetzt auf eine Arbeitsgruppe im Land, die das Gesetz entschärfen soll.

Feuerwehr-Zeltfeste, Kunsthandwerksmärkte, Tagungen oder auch die Grazer Herbstmesse - all diese Events würden durch das neue Veranstaltungsgesetz des Landes enorm erschwert und verteuert werden, kritisiert Gemeindebundchef Erwin Dirnberger - mehr dazu auch in Veranstaltungsgesetz bringt mehr Bürokratie (29.11.2012).

Undurchführbar und praxisfern

Armin Egger, Vorstand der Messe Congress Graz GmbH, bezeichnet das Gesetz als praxisfern und teilweise sogar undurchführbar. Er selbst organisiert Jahr für Jahr Veranstaltungen mit bis zu 150.000 Besuchern wie etwa die Herbstmesse, aber auch Tagungen in historischen Räumen.

Gerade hier seien die Nachteile - im nationalen wie internationalen Wettbewerb - eklatant: „Ein Beispiel sind die neuen Fluchtwegvorschriften, deren Umsetzung bei neuen oder historischen Bauten nicht oder nur schwer möglich sind bzw. bedeuten würden, dass die Kapazitäten enorm gesenkt werden müssten“, so Egger.

Zeltfest

dpa/Andreas Gebert

Feste mit großen Besucherzahlen unterliegen strengen Auflagen

Freiwillige Organisationen

Betroffen vom neuen Veranstaltungsgesetz sind aber auch hunderte Feste der 770 freiwilligen Feuerwehren in der Steiermark - sie sind großteils auf die Einnahmen aus diesen Festen angewiesen.

Martin Roschker vom Landesfeuerwehrverband Steiermark schildert die Situation so: „Für uns selbst ist es bei den Veranstaltungen so, dass die Kosten für die Abnahme der Veranstaltungseinrichtungen und deren Registrierung nicht unbedeutend sind und daher durchaus die Möglichkeit besteht, dass das eine oder andere Fest nicht mehr zu einem finanziellen Gewinn führt.“

Land um Entschärfung bemüht

Um die größten Knackpunkte wie Brandschutz, Zahl der Ordnerdienste oder Sanitäreinrichtungen zu entschärfen, beschäftigt sich derzeit im Land eine Arbeitsgruppe mit der Sicherheitsverordnung, auch Gemeinde- und Städtebund sind dabei. Mit einem Ergebnis wird allerdings frühestens im Herbst gerechnet.