Sicheres Badevergnügen für die Kleinsten

Das sommerliche Wetter und die bevorstehenden Ferien lassen bei den Kleinsten wieder den Badespaß aufkommen. Ertrinken gilt bei Kleinkindern jedoch als zweithäufigste Todesursache.

Nur durch Verkehrsunfälle kommen noch mehr Kinder ums Leben als durch Ertrinken. Schon ein Wassertiefe von einigen Zentimetern kann zur tödlichen Gefahr werden. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit versucht mit Tipps das Sicherheitsbewusstsein in Sachen kindergerechte Gartengestaltung zu schärfen.

Phänomen der Schockstarre

Kinder lieben Wasser, sei es im eigenen Garten, sei es bei Freunden im Pool oder im Strandband. Nur wenige Momente aus den Augen gelassen, und schon droht Kleinkindern aber in Gärten mit ungesicherten Gewässern Lebensgefahr. Insgesamt ertrinken pro Jahr durchschnittlich fünf Kinder. Auch bei seichten Minibiotopen ist eine Sicherung unbedingt erforderlich. Denn Kinder unter fünf Jahre können sich bereits aus einer Wassertiefe von nur wenigen Zentimetern nicht mehr aus eigener Kraft retten.

Meist tritt das Phänomen der Schockstarre ein, denn panische Kinder sind bewegungsunfähig. Zusätzlich ist bei kleinen Kindern die Muskulatur oft zu schwach, um in einer solchen Notlage den Kopf hoch genug aus dem Wasser zu heben.

Ertrinken ist ein lautloser Tod

Schon ein paar Sekunden elterlicher Unachtsamkeit können zur Katastrophe führen - kein Schreien, kein wildes Um-sich-Schlagen. Völlig laut- und regungslos gleiten Kleinkinder ins Wasser. Was Erwachsenen bewusst sein muss: Ertrinken ist ein lautloser Tod. Auch wenn der Wasserunfall nicht tödlich endet: Überlebende Kinder sind, abhängig von der Dauer des erlittenen Sauerstoffmangels, in vielen Fällen von bleibenden Gehirnschäden betroffen.

Immer und ausnahmslos gilt, Kind im Wasser und in Wassernähe nie aus den Augen zu lassen. Bei Familienfesten und sonstigen Besuchen müsse genau festgelegt werden, wer wann auf das Kind aufpasst, rät Alexandra Kühnelt-Leddihn vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Kinder im Wasser

APA/Herbert Pfarrhofer

Richtige Schwimmhilfen sind ein Muss bei Kindern

Achtung Spielzeug

Aufblasbare Gummitiere machen beim Baden Spaß, bieten im Ernstfall aber keinerlei Schutz. Egal, ob beim Ritt auf dem Plastikkrokodil, im Schlauchboot oder auf der Luftmatratze: Schwimmflügel sollten immer angelegt sein, und zwar nur mit dem CE-Zeichen versehen. Oberarmschwimmflügel müssen mehrere voneinander getrennte, aufblasbare Luftkammern und, wenn sie aufblasbar sind, dazu noch Sicherheitsventile aufweisen.

Mobil- und Schnurlostelefone sollen im Garten am besten in Griffnähe sein, Notrufnummern inklusive. Das Know-how sollte in einem Erste-Hilfe-Kurs aufgefrischt werden. Im Notfall zähle jede Sekunde, so die Expertin. Kindern soll außerdem so früh wie möglich das Schwimmen beigebracht werden.

Richtige Sicherung von Gewässern im Garten

Zu den wichtigsten Sicherungsmaßnahmen im Garten gehören laut dem Kuratorium Brunnen, Minibiotope und Regentonnen. Die Gefahrenzone Zierbrunnen wird mit einem fix montierten, massiven Gitter entschärft. Ist der Brunnen in Gebrauch, ist eine versperrbare Abdeckung erforderlich. Auch Regentonnen stellen für kopfüber hineinfallende Kleinkinder ein großes Risiko dar und müssen daher mit einer verschließbaren Abdeckung versehen sein.

Zur Sicherung kleiner Feuchtbiotope bietet sich eine spezielle Gitterkonstruktion aus Metall oder Fiberglas an, die ein bis zwei Zentimeter unterhalb der Wasseroberfläche montiert wird. Das Kind landet im Fall des Falles in einem stabilen Auffangnetz. Das Gitter darf sich an keiner Stelle nach unten durchbiegen.

Wasserbereich großflächig einzäunen

Die Experten empfehlen auch, den gesamten Wasserbereich gut einzuzäunen, inklusive aller Stege und Plattformen. Ein stabiler, unüberwindbarer Zaun sichert den Schwimmteich rund ums Jahr, auch im Winter, wenn das Eis zum Betreten verlockt. Der Zaun muss mindestens einen Meter vom Ufer entfernt sein und eine Höhe von mindestens 1,1 Metern aufweisen. Die Maschenweite eines Drahtzauns, oder der Abstand zwischen den Brettern eines Holzzauns darf maximal vier Zentimeter betragen. Die Türe muss entsprechend mit einem Türschloss gesichert sein. Apropos Zaun: Auf verschließbare Zugänge zu Nachbargrundstücken muss ebenfalls geachtet werden.

Pool-Alarm

Für die Zeit der Nichtbenutzung sollte eine Poolabdeckung nach Maß installiert werden. Rund um den Pool sorgt eine professionell angelegte, verschließbare Umzäunung für optimalen Schutz. Ein Pool-Alarm kann Leben retten: Die im Fachhandel erhältlichen Alarmgeräte reagieren unmittelbar auf jede Art der Wasserbewegung und warnen mit einem lauten Signalton, so das Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Der Sensor wird auf die Wasseroberfläche gesetzt und mit einer Schnurverbindung am Ufer fixiert. Es gibt auch Alarmgeräte, die den Kindern wie eine Uhr am Handgelenk befestigt werden und die bei einer Basisstation einen Alarmton auslösen. Beide Systeme sind nur ergänzende technische Maßnahmen, aber kein Ersatz für eine Aufsichtsperson, warnen die Experten.

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