AK-Umfrage: Job und Kinderbetreuung oft unvereinbar

Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, stellt viele Eltern zum Teil vor unlösbare Probleme - das zeigt jetzt auch eine Umfrage der Arbeiterkammer Steiermark. Es gibt demnach zu wenig Kinderbetreuungsmöglichkeiten und die, die es gibt, sind zu teuer.

Für 95 Prozent der Eltern mit Kindern im Vorschulalter ist die Betreuung bei einer Vollzeitbeschäftigung nicht vereinbar, für mehr als drei Viertel der Befragten sind die Betreuungskosten schwer tragbar.

Frau mit Gitarre unter Kindern

APA/Harald Schneider

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„Zahlen sprechen deutliche Sprache“

Diese Zahlen sprechen für die Frauenreferentin der Arbeiterkammer Steiermark, Bernadette Pöchheim, eine deutliche Sprache: „Das liegt natürlich an den Rahmenbedingungen, den Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen, vor allem aber auch an der hohen Anzahl der Schließtage - viele Kindergärten in der Steiermark schließen alleine im Sommer sechs Wochen.“

Pöchheim fordert bundesweit ein einheitliches Gesetz, „dass die maximale Anzahl der Schließtage festlegt bzw. auch Öffnungszeiten, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zulassen und sich nach den Arbeitszeiten der Eltern richten“.

Kostenloser Kindergarten ab vier Jahren gefordert

Was die hohen Betreuungskosten betrifft, fordert die Frauenreferentin der Arbeiterkammer Steiermark einen verpflichtenden kostenlosen Kindergarten ab dem vierten Lebensjahr. Diesen gab es für alle Drei- bis Sechsjährigen in der Steiermark schon einmal, wurde aber im Zuge der Budgeterstellung 2011 von den „Reformpartnern“ SPÖ und ÖVP wieder abgeschafft.

„Viel Geld bleibt liegen“

Was die finanziellen Hilfeleistungen der Kinderbetreuung betrifft, zeigt die AK-Umfrage, dass sich viele gar nicht auskennen würden - etwa nur ein Viertel wisse über die steuerlichen Absetzmöglichkeiten Bescheid: „Das System ist sehr kompliziert, da bleibt sehr viel Geld beim Finanzamt liegen“, so Pöchheim.

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