Nachholbedarf bei „Öffis“ im Grazer Süden

Um Pendlerzahlen und Feinstaub in den Griff zu bekommen, sollte eine Informationskampagne im Süden von Graz die Zahl der Fahrgäste in Bus und Bim steigern. Allerdings: Das Interesse der Bürger war enden wollend.

Graz und Graz-Umgebung sind die am stärksten wachsenden Regionen Österreichs. In der Landeshauptstadt und in 16 Umlandgemeinden hätte nun eine Bürger-Informationskampagne vor allem Arbeitnehmern und Arbeitgebern die Attraktivität von Bus und Bim näherbringen sollen.

Auf wenig Interesse gestoßen

Doch trotz der EU-geförderten Kampagne war der Wille, vom eigenen Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, laut Projektplanern enden wollend, das Interesse der Angesprochenen gering. Ungeachtet dessen müsse der öffentliche Verkehr forciert werden, sagten aber die Bürgermeister der Umlandgemeinden.

Durch Unterpremstätten etwa fahren täglich 14.000 Autos, sagte Bürgermeister Anton Scherbinek (ÖVP), 70 Prozent der Fahrer seien Pendler. Die Bewegungen müssten „sinnvoll und umweltschonend“ stattfinden, so Scherbinek: „Wir sind mit der Bahn ganz gut unterwegs, mit dem Bussystem fehlt noch einiges.“

Gemeinde zahlt dazu

Ähnlich die Situation in Grambach: Dort fahren - trotz neuer Buslinie - laut Verkehrszählung pro Tag 12.400 Autos. Die Gemeinde nahm einige Hunderttausend Euro für Haltestellen, Busbuchten, etc. in die Hand, und das ist noch nicht alles: „Für den laufenden Betrieb zahlen wir zur Zone zwei dazu, etwa 25 Prozent Zuzahlung für die Fahrkarte“, sagte Bürgermeister Peter Gspaltl (SPÖ), „das sind in Grambach rund 70.000 Euro“.

Verkehrsstadtrat fordert Geld von Land und Bund

Der zuständige Grazer Verkehrsstadtrat, Mario Eustacchio (FPÖ), wünscht sich mehr Geld vom Bund für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Großraum Graz. Er verweist auf die Ausgaben für den gerade beschlossenen Ausbau der U-Bahn in Wien: „Würden wir einen Betrag in dieser Größenordnung bekommen, dann hätten wir viele Probleme beseitigt“, so Eustacchio. Auch das Land Steiermark solle einen Beitrag leisten, damit die Umlandgemeinden optimal angebunden werden können.