Kleine Skigebiete kämpfen ums Überleben

In der Steiermark erhalten die Schüler am Freitag ihre Schulnachricht und starten somit in die Semesterferien. Für viele kleine Skigebiete in der Steiermark sind die Ferien der letzte Rettungsanker. Viele kämpfen derzeit um ihre Existenz.

In Teilen der Steiermark verlief der bisherige Winter schneearm und mild. Das setzt viele kleine steirische Skigebiete finanziell enorm unter Druck. Auf dem Alpl mussten die Bruggraber Alpl Lifte vor kurzer Zeit Insolvenz anmelden. Aufgrund des Wetters blieben vor allem im Dezember die Urlauber aus - mehr dazu in Zu wenig Schnee: Skiliftbetreiber am Alpl insolvent (11.2.2014).

„Jahr für Jahr ein Kampf“

Auch für die Semesterferien ist Hans Bruggraber noch auf der Suche nach Gästen, Zimmer sind frei: „Man muss sich ja vorstellen, wenn man den ganzen Jänner keinen Schnee hat, wer bucht dann im Februar einen Urlaub am Alpl.“ Wetterbedingt gar nicht gut läuft es auch im Skigebiet Lammeralm bei Langenwang. In den Weihnachtsferien war an einen Betrieb überhaupt nicht zu denken, die Semesterferien waren vorerst gut gebucht, doch bleiben jetzt - wieder wetterbedingt - erneut Gäste aus, klagt Birgit Bohne von der Skiarena Lammeralm: „Es ist Jahr für Jahr ein Kampf, manchmal läuft es besser, manchmal schlechter. Das ganze ist eben abhängig von Mutter Natur. Aber wir sind zuversichtlich, dass der nächste Winter besser für uns läuft. Wir bemühen uns jetzt wirklich, dass wir da einigermaßen über die Runden kommen und den Schaden begrenzen können“.

Totalausfall zu Weihnachten

Jahr für Jahr ein neuer Kampf ist die Wintersaison auch für die Verantwortlichen auf der Aflenzer Bürgeralm. Das Weihnachtsgeschäft sei ein Total-Ausfall gewesen, jetzt setzt man hier auf die Semesterferien, versucht Oliver Freund optimistisch zu bleiben: „Die Wiener Semesterferien letzte Woche waren ganz gut. Die Schneelage stimmt uns durchaus hoffnungsfroh, jetzt für die steirischen kommende Woche und für einen versöhnlichen Saison-Ausklang“.

Hochsteiermark zieht an einem Strang

Mehrere Skilift-Betreiber in der Hochsteiermark überlegen sich jetzt eine intensivere Zusammenarbeit. Für Anfang März ist bereits eine „Kick-off-Veranstaltung“ für das Gemeinschafts-Projekt „Hochsteiermark-Seilbahnen“ geplant. Gemeinsam - so ist zumindest die Hoffnung - könnte man in Zukunft schwierigere Saisonen leichter überstehen.

Probleme gibt es auch im Skigebiet St. Hemma, sieben Kilometer außerhalb von Edelschrott im Bezirk Voitsberg. Auch hier war im Dezember und über Weihnachten nicht an einen Liftbetrieb zu denken, sagt Rudolf Sabetz von der Skiliftgemeinschaft St. Hemma: „Wir sind erst in der letzten Jännerwoche in Betrieb gegangen und hoffen natürlich, dass wir jetzt über die Energieferien noch einen Liftbetrieb haben und vielleicht ein zwei Wochen nach den Energieferien noch“.

Wimmerlifte nur zwei Wochen in Betrieb

Überhaupt erst zwei Wochen in Betrieb waren in dieser Saison die Wimmerlifte, 30 Minuten von Graz entfernt in Hart-Purgstall. Auch Mitte dieser Woche war an einen Betrieb nicht zu denken, die Betreiber mußten einer Schulklasse und einem Kindergarten absagen.
Tag für Tag hofft Roswitha Wimmer, vor allem jetzt zu den Semesterferien, auf bessere Wetter-Bedingungen: „Die Semesterferien sind der letzte Hoffnungsschimmer. Dass da der Schnee da ist und wir den Lift dann noch weiter in Betrieb haben“.

Keine Hoffnung mehr am Murecker Skiberg

Bereits aufgegeben hat man die Hoffnung ganz im Süden: die Betreiber vom „Murecker Skiberg“ sehen so gut wie keine Chance mehr dafür, dass der Schlepplift auf dem 20 Meter hohen Skihügel in dieser Saison noch einmal in Betrieb geht, resigniert Betriebsleiter, Manfred Rauch: „Im Gegensatz zum Vorjahr, wo wir 67 Tage gehabt haben mit Liftbetrieb, sind wir heuer nur auf vier gekommen - zum Leidwesen unserer Kinder, die wirklich schon immer sehr gewartet haben auf die Energieferien und das Bobfahren da“.

In Mureck wäre schon ein Wunder nötig, in den meisten anderen steirischen Schigebieten sollte es in den nächsten Tagen und damit in den Semesterferien aber doch leichter möglich sein, zur Freude der Liftbetreiber und der Wintersportler.